Buchvorstellung – »Mit Long Covid zurück ins Leben«

Cover fürs Buch »Mit Long Covid zurück ins Leben

Aus Interesse am Krankheitsbild Long Covid las ich den Ratgeber Mit Long Covid zurück ins Leben: Eine Anleitung für mehr Energie, Gesundheit & Lebensqualität, Südwest Verlag/Penguin Random House Verlagsgruppe, München 2022.

Beim Lesen wurde mir bewusst, dass die meisten der darin enthaltenen Ratschläge auch für Hochsensible geeignet sind, die ebenfalls vor dem Problem stehen, wie sie ihre sich schnell erschöpfende Energie schützen bzw. so einsetzen können, dass sie den herausfordernden Alltag nicht nur gerade so überstehen können, sondern auch noch eine gewisse Lebensqualität übrig bleibt. Während jedoch Hochsensibilität ein Persönlichkeitsmerkmal und keine Krankheit ist, ist das Long-Covid-Syndrom mit seinen ungleich schwerwiegenderen, teils dramatischen Symptomen – unter denen die sehr belastende Tiefenerschöpfung auf verschiedenen Ebenen an erster Stelle steht – inzwischen als eigene Diagnose anerkannt, die allerdings erst dann gestellt wird, wenn andere Erkrankungen sicher ausgeschlossen wurden.

Long-Covid-Symptome
Man spricht von Long Covid, wenn die Beschwerden nach einer SARS-CoV-2-Infektion über vier Wochen hinaus fortbestehen. Bei einer Metaanalyse mit Daten von über 47.000 Studienteilnehmenden (Lopez-Leon et al., 2021) waren die häufigsten Symptome:
58 % Müdigkeit, Erschöpfung und verringerte Belastbarkeit (Fatigue)
44 % ständige Kopfschmerzen
27 % Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme
25 % Haarausfall
24 % Kurzatmigkeit
23 % Geschmacksverlust
21 % Geruchsverlust
19 % Gelenkschmerzen
16 % Gedächtnisschwierigkeiten

Die postviralen Langzeitfolgen wie Muskelschmerzen (fühlt sich an wie eine schwere Dauergrippe), Belastungsintoleranz (PEM Post-exertional Malaise bedeutet, dass sich Betroffene nach körperlicher, kognitiver oder emotionaler Belastung tagelang, oft sogar wochenlang, davon erholen müssen, sie haben das Gefühl, dass ihr Körper nicht mehr richtig regenerieren kann) sowie neurokognitive Symptome (Gehirnnebel, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, Licht- und Lärmempfindlichkeit) führen zu einer massiven Erschöpfung (selbst kleinste körperliche Aktivitäten wie Duschen oder geringste geistige Anforderungen werden als massiv anstrengend empfunden). Damit ist klar, dass Long Covid eine schwere gesundheitliche Beeinträchtigung darstellt, auch wenn deren Ursache noch ungeklärt bzw. multifaktoriell ist.

Eine Betroffene beschrieb ihr Krankheitsgefühl so: »Herzrasen und ein Druckgefühl auf der Brust, als würde ein Elefant auf mir sitzen. Ich habe mich in meinem ganzen bisherigen Leben noch nie so krank gefühlt. […] Manchmal ließ ich einfach das Mittagessen ausfallen, weil mir schlicht die Kraft dazu fehlte, mir etwas zuzubereiten.«

Was hat Betroffenen geholfen?
– Wahrnehmung der eigenen Körpersignale, sie nicht einfach beiseitezuschieben oder sich ausreden zu lassen, sondern …
– für die eigenen Interessen und Bedürfnisse einzustehen, auch mal Nein zu sagen, es auf jeden Fall auszusprechen bzw. anzusprechen, wie schlecht es einem geht, denn »Kommunikation ist alles!«
– Konsequentes Pausenmanagement, was bedeutet, die eigenen Belastungsgrenzen zu kennen und den Tag bzw. die Aufgaben so einzuteilen, dass man immer darunter bleibt.
»Zusammen ist man weniger allein!« Selbsthilfegruppen sind eine große Kraftquelle, da man dort auf Verständnis stößt. Überhaupt ist es klug, um Hilfe zu fragen und sie auch annehmen zu können.
»Schöne Erlebnisse sind wichtig, um wieder gesund zu werden.«

Wie isst man einen Elefanten? – Löffel für Löffel.

Es ist tatsächlich ein schmaler Grat, den an Long Covid Leidende gehen müssen. Überbelastung, weil man schnell wieder auf die Beine kommen möchte, führt immer wieder zu Rückschlägen und letztlich zu Chronifizierungen. Zu wenig zu machen, ist ebenfalls fatal, damit läuft man Gefahr, körperlich und geistig komplett abzubauen.

Das Buch Mit Long Covid zurück ins Leben enthält eine sehr gute Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Selbsthilfe, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wann der Körper wieder wie belastet werden kann. Die Autorinnen sind überzeugt, dass sich Betroffene damit die Kontrolle über ihr Leben zurückholen können. Sie »glauben fest daran, dass unser Körper stark genug ist, um Long Covid zu überwinden.« Ein Trost – ein Rüssel hoch! – für Betroffene, die es als belastend empfinden, nicht mehr das leisten zu können, was sie gewohnt waren.

Mein Ratgeber Die Elefantenstrategie ist ebenfalls dazu geeignet, eine positive Energiespirale zu starten. Darin steht die Burnout-Prävention im Vordergrund. Detailliert ‍und ‍ganzheitlich ‍lege ich als ‍zertifizierte ‍Glückstherapeutin ‍auseinander, ‍wie ‍im ‍Alltag ‍zunehmend Erschöpfte den ‍mächtigen ‍Glücksfaktor ‍Unterbewusstsein, ‍den ‍inneren ‍Elefanten,als ‍kräftige ‍Unterstützung ‍an ‍ihre ‍Seite ‍bringen, ‍damit ‍sie ‍wieder vor ‍Energie ‍nur ‍so ‍sprühen können.

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