Fotoausflug – Zoo Leipzig

Zoodirektor Prof. Dr. Jörg Junhold in einem Interview mit blick.de (2022): »Seit mehr als zehn Jahren befindet sich der Zoo Leipzig in den TOP 3 der besten Zoos europaweit, was uns unglaublich freut.«

Zoo der Zukunft heißt sein Lebensprojekt, das bis zum 150. Zoogeburtstag im Jahr 2028 realisiert sein soll. Dann soll der Zoo Leipzig, der dafür großflächig seit 2000 umgebaut und erweitert wird, vollumfänglich die einzelnen Erdteile für die Zoobesucher auf ganz besondere Weise erlebbar machen.

Gegenwärtig gibt es sechs Erlebniswelten im Leipziger Zoo: Gründergarten, Gondwanaland, Asien, Pongoland, Afrika, Südamerika.

Erlebniswelt Gondwanaland

Benannt nach dem erdgeschichtlichen Urkontinent Gondwana, der später in verschiedene Erdteile auseinanderbrach, hat uns diese Erlebniswelt besonders gut gefallen. Wir lieben ja unsere Potsdamer Biosphäre, doch Gondwanaland wird zu Recht die größte Tropenhalle Europas genannt. Seht selbst …

Entgegen seinem Namen ist der Grüne Leguan nicht vollkommen grün. Teilweise haben männliche Leguane rot-orange Färbungen im Bereich der Gliedmaßen. Er ist tagaktiv und primär baumbewohnend. Bei Gefahr lässt er sich auch mal von überhängenden Ästen ins Wasser fallen. Wir haben uns gefragt, ob das Geäst wohl sein Gewicht (bis 10 kg) aushalten würde, über das er sich in voller Länge schob. Er hat es tatsächlich hinübergeschafft.

Herrlich, diese Vielfalt und Farbenpracht der tropischen Blüten. Doch ihr fragt euch vielleicht, wo denn all die Tiere des artenreichen Leipziger Zoos sind. Das haben wir uns auch des Öfteren gefragt, denn die waren auf den großzügigen Arealen oft schwer auszumachen. Es gehörte schon ein geübtes Fotografenauge dazu, die Tiere überhaupt erst zu finden; sie dann auch noch von ihrer besten Seite fotografieren? Ein Ding der Unmöglichkeit – beispielsweise beim Schneeleoparden in der Himalaya-Hochgebirgslandschaft.

Erlebniswelt Asien

Da die angekündigte Fütterung der weltweit zu den gefährdetsten Großkatzenarten zählenden Schneeleoparden ausfiel, bekamen wir – wie später bei den Löwen – nur die Ohren der schlafenden Tiere zu sehen.

Zum Trost gelang uns ein Foto des attraktiven Amurleoparden, von dessen Art nur noch etwa 100 Tiere im Wildbestand leben. Sein Schwanz ist fast genauso lang wie der extrem lange und dicht behaarte Schwanz des Schneeleoparden, welcher als Kälteschutz und als Steuerruder beim Springen dient. Nur haben die Pfoten des Amurleoparden nicht den gleichen Schneeschuheffekt wie die sehr großen Pfoten des Schneeleoparden.

Wer dennoch lieber ein Schneeleopardenfoto gesehen hätte, der wird bei unseren Fotos im Zoo Krefeld und Zoo Berlin fündig. Oder schaut sich vielleicht Schneeleoparden-Folge 1023 der TV-Doku-Soap Elefant, Tiger & Co. an, in der kleine Zoogeschichten abseits der Zuschauerwege erzählt werden.

Wir erwischten stattdessen den Nachbarn der Schneeleoparden – einen der nepalesischen Roten Pandas – gerade noch rechtzeitig, bevor sich der Himalaya-Katzenbär niedlich zum Schlafen einrollte.

Wartet ihr schon auf Fotos von unsere Lieblingstieren? Übrigens, was sagte Zoodirektor Prof. Dr. Jörg Junhold auf die Frage, ob er ein Lieblingstier habe?

»Habe ich. Sollte man eigentlich als Zoodirektor nicht haben, weil alle Tiere wichtig sind, aber die Elefanten haben es mir angetan.
Es sind die Eigenschaften der Elefanten. Elefanten sind die größten Säugetiere, die wir auf unserem Erdball haben. Sie sind majestätisch, stark und sehr soziale Tiere. Sie haben ein exzellentes Gedächtnis, leben in Familienverbänden und nehmen Rücksicht aufeinander.
Das sind alles Eigenschaften, mit denen ich mich sehr gut identifizieren kann.«

So geht es uns auch und deshalb kommen jetzt die beliebten Rüsseltiere …

… upps – da ist uns wohl ein kleineres Rüsseltier dazwischengeraten 😉

Aber nun auf zum Elefantentempel Ganesha Mandir (Ganesha > elefantenköpfige Hindu-Gottheit; Mandir > Tempel im Hinduismus) …

Asiatische Elefanten, Zoo Leipzig
Wohin denn so eilig? – Asiatische Elefanten im Zoo Leipzig | © Iris Sofie Bayer

Der Elefantentempel Ganesha Mandir gilt als eine der modernsten Elefantenanlagen Europas. Je nach Wetter – so auf der Zoo-Website zu lesen – sind die Tiere im reich verzierten Tempelbau, im weitläufigen Außengehege oder an den Badestellen zu sehen. Sogar durch eine Unterwasserscheibe im Tempelkeller kann man die Elefanten beim Schwimmen beobachten.

Elefanten lieben es, zu baden. Da klopft man dann auch schon mal ungeduldig an die noch geschlossene Badetür oder nutzt schon mal die Außenduschen …

Wir hätten noch stundenlang zusehen können, doch natürlich wollten wir auch noch andere Tiere sehen. Übrigens hat der Zoo auch ganz schön viele Zaungäste, vor allem Spatzen. Direkt vor der Elefantenanlage trafen wir auf eine …

Pongoland

In Pongoland untersuchen Wissenschaftler/innen der Abteilung für Vergleichende und Entwicklungspsychologie des Leipziger Max-Planck-Institutes für evolutionäre Anthropologie seit über zwanzig Jahren, wie Menschenaffen ihre Umwelt wahrnehmen und verstehen.

Erlebniswelt Afrika

Die Löwen und Hyänen schliefen. So machten wir uns auf die Suche nach anderen Tieren. Nachdem wir den gesamten Okapi-Wald abgesucht hatten, fanden wir die Waldgiraffe bzw. Kurzhalsgiraffe schließlich in ihrem Stall. Kaum zu glauben, dass das Okapi zu den Giraffenartigen zählt. Zunächst wurde es als Pferd klassifiziert und nach ihrem Entdecker »Pferd des Johnston« genannt. Der sehr scheue Bewohner des afrikanischen Regenwaldes ist bisher nur wenig erforscht.

Auch diese kleine Stachelmaus hat durch ihre stachelartigen Haare auf dem Rücken ihren Namen erhalten. Die Dunkle Nilstachelmaus lebt nur um Kairo (Ägypten) und nimmt dort die Stellung unserer Hausmaus ein, wobei sie deutlich größer und schwerer ist. Wie alle Stachelmäuse hat sie auffallend große Ohren und Augen, eine spitz zulaufende Schnauze, einen körperlangen, geschuppten Schwanz und ein aus steifen, stachelartigen Haaren bestehendes Rückenfell.

Erlebniswelt Südamerika

Das Lama-Trio Sancho, Flax und Krümel aus der südamerikanischen Anden-Gebirgskette war gerade mit Fressen beschäftigt, sodass wir keine Spuckattacke befürchten mussten.

Eine Hinweistafel wies uns darauf hin, dass Menschen selten mit dem übelriechenden, hochgewürgt-grünlichen Mageninhalt bespuckt werden. Allerdings seien angelegte Ohren und ein gurgelndes Geräusch deutliche Warnzeichen, um Abstand zu nehmen. Es sei vor allem wegen Rangordnungskämpfen oder der Streit um Futter, bei dem Lamas einander bespucken.

Ganz am Schluss sahen wir noch ein sehr schönes und elegantes Tier – den Mähnenwolf. So ein Tier hatten wir beide nie zuvor gesehen. Seit 2009 kümmert sich der Zoo Leipzig um die Koordination des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms, einschließlich Führung des Internationalen Zuchtbuches, um diese Tierart zu erhalten.

Zoodirektor Prof. Dr. Jörg Junhold
im Interview mit dem Leipziger Stadtmagazin (2019)
über die vier Kernaufgaben eines Zoos:

»Er ist natürlich eine Erholungs- und Freizeiteinrichtung. Er betreibt Bildung: Zoos mit ihrem Zuspruch sind eine der größten außerschulischen Umweltbildungseinrichtungen. Wir betreiben Forschung: Die Vernetzung zur Universität ist uns sehr wichtig. Und das Vierte, und die Bedeutung wird immer größer, ist der Artenschutz: Das heißt, wir selbst wählen den Tierbestand schon nach der Notwendigkeit aus, ihn zu schützen. …«

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