Fotoausflug – Krefelds Burg Linn
Nachdem wir in der Nacht zuvor voller Lebensfreude in den Mai getanzt hatte, tankten wir bei unserem Fotospaziergang im Burgpark Linn und im nahegelegenen Greiffenhorstpark gern wieder Energie aus der Natur. Wie der Krefelder Stadtwald wurde auch der Landschaftspark rund um Burg Linn – eine mittelalterliche Wasserburg des ehemals kurkölnischen Städtchens Linn (1901 als ein Stadtteil von Krefeld eingemeindet) – in die Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas aufgenommen.
Der Burgbau begann im 12. Jahrhundert mit einem Wohn- und Wehrturm der Edelherren Otto und Gerlachus von Lynn. 1806 wurde Burg Linn samt Jagdschloss, historische Zehntscheune und ausgedehntem Umland vom Krefelder Seidenfabrikanten Isaak de Greiff erworben. Per Zufall trafen wir eine alte Dame, die direkt neben der Burg gewohnt und oft im Burgpark und Burghof gespielt hat, unter anderem mit ihren Puppen in einem der Schlitten. Durch die aus ihrer Erinnerung erzählten Anekdoten wirkte das Burggelände auf uns gleich viel lebendiger.
Discofoxklänge lockten unsere Tanzbeine und zogen uns durch eines der Burgtore, wo sich der Vater der alten Dame einstmals versteckt hatte, hinaus auf den Andreasmarkt. Dort stand ein schmucker Maibaum, doch getanzt wurde nicht. Wir gönnten uns eine erfrischende Maibowle und lauschten eine Zeitlang der Musik, bevor wir in den Greiffenhorstpark wechselten.
Dort begegneten wir jungen Leuten, die mit dem Bollerwagen unterwegs waren. Der 1. Mai lockt traditionell viele zu einer feucht-fröhlichen Maiwanderung. Ein freundlicher Frühlingsgruß erreichte uns über Social Media, als wir gerade auf einer Parkbank gemütlich ein Eis »schlotzten«. Oliver schickte postwendend ein Foto von unserem Blick ins weite Parkgrün zurück. Herrlich, auf diese Weise den Frühling zu begrüßen!
Andreasmarkt, Krefeld | © Oliver Bayer
Am äußeren Burggraben, gebildet durch den aufgestauten Linner Mühlenbach, liegt eine historische Korn- und Ölmühle, die ähnlich alt ist wie Burg Linn (12. Jahrhundert). Sie ist Teil einer Hofanlage (Mühlenhof) und diente der Versorgung der Linner Bürger. Das Besondere dieser Mühle ist der doppelte Antrieb. Das Mahlwerk wurde durch ein Wasserrad (siehe Foto) angetrieben, doch wenn der Mühlenbach nicht genug Wasser führte, war es möglich, auf ein Rosswerk auszuweichen, also einen durch Arbeitspferde angetriebenen Göpel.
(Haus Greiffenhorst wird stilistisch dem sogenannten Schinkelstil zu geordnet, einer freien Spielart des Klassizismus.)
Der hinter dem Greiffenhorst-Schlösschen gelegene Hausenhof ist heute eine Außenstation des Krefelder Zoos, wo neu angekommene Tiere anfänglich zur Beobachtung untergebracht werden.
(Das geschichtliche Relief stellt u.a. den zweimaligen Brand
der Burg Linn dar – 1702 und 1704 im Spanischen Erbfolgekrieg.)
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