Fotoausflug – Zoo Berlin

Eckpunkte aus der Geschichte des Berliner Zoos

19. Jahrhundert

1. August 1844Eröffnung des Zoologischen Gartens bei Berlin
In meinem historischen Roman Der Elefant des Sonnenkönigs schildere ich unter anderem, wie im 19. Jahrhundert die höfischen Menagerien in Europa, die nach dem Vorbild der berühmten Versailler Menagerie des Sonnenkönigs des 17. Jahrhunderts entstanden waren, zunehmend aufgelöst wurden.

So stammten beispielsweise einige der Tiere, die als Grundstock für den Zoologischen Garten Berlins dienten, der als erster Zoo Deutschlands eröffnet wurde, aus der Menagerie des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. auf der Pfaueninsel (Berlin-Potsdam). Dort waren Gehege für Lamas, Affen, Nasenbären, Pekaris, Mungos, Waschbären, Löwen und Kängurus entstanden, ebenso Pfauen und Volieren für viele verschiedene Vogelarten, eine Büffel- und eine Biberbucht, ein Hirschgehege und eine Bärengrube.

Sein Sohn, Friedrich Wilhelm IV. teilte die Leidenschaft seines Vaters für exotische Tiere nicht und übereignete sie 1842 der neu gegründeten Zoologischen Gesellschaft Berlin. Nach London (1828) und Amsterdam (1838) eröffnete Berlin (1844) seinen ersten Zoo.

20. Jahrhundert

Ab 1932 wurden Gitter durch Gräben ersetzt und Freianlagen aus Naturstein errichtet, unter anderem der Steinbockfelsen und die Löwenanlage.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Zoo Berlin 1945 im Ortsteil Tiergarten beinahe vollständig zerstört. Nur 91 von über 3.715 Tieren hatten überlebt. Aufopferungsvoll kümmerten sich Tierpfleger um die wenigen Überlebenden, darunter der beliebte Flusspferdbulle Knautschke († Juni 1988), Elefantenbulle Siam († März 1947) und Schimpansin Suse, die 1952 ihren Sohn Sam gebar.

Bedingt durch die Teilung Deutschlands eröffnete die DDR 1955 ihren eigenen Zoo, den Tierpark Berlin im Ortsteil Friedrichsfelde, der mit 160 Hektar heutzutage als der größte Landschaftsgarten Europas gilt und besondere Anerkennung für seine Zucht von Afrikanischen Elefanten gefunden hat.

21. Jahrhundert

2006 erlangte der Zoo Berlin Weltruhm mit der Geburt des kleinen Eisbären Knut (* 5. Dezember 2006, † 19. März 2011), welcher zu einem Symbol für das Umdenken in der Umwelt- und Klimapolitik wurde.

2017 wurden mit einem großen Festakt in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Chinas Staatspräsident Xi Jinping zwei Riesenpandas als Leihgabe feierlich begrüßt. Meng Meng (Träumchen) gebar nach Paarung mit Jiao Qing (Schätzchen) im Sommer 2019 männliche Zwillinge – Meng Xiang (ersehnter Traum) und Meng Yuan (erfüllter Traum). Sie tragen die deutschen Spitznamen Pit und Paule. Als einzige Nahrung (99 %) verbraucht so ein Großer Panda täglich etwa 30 Kilogramm Bambus.

2022 feierte Fatou, die älteste Gorilla-Dame der Welt ihren 65. Geburtstag. Sie war im Alter von etwa zwei Jahren von einem Matrosen als Zahlungsmittel in einer Gastwirtschaft im französischen Marseille eingesetzt worden und über Umwege schließlich in den Zoo Berlin gekommen. Das älteste Zootier Berlins ist allerdings – mit über 75 Jahren – ein Flamingo mit dem Namen Ingo.

Tschüss, bis bald! Wer immer noch nicht genug Fotos gesehen hat 😉, weitere gibt es bei Lieblingstierbesuch Elefant.

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