Fotoausflug – Unterwegs am Rande der Calauer Schweiz, der Heimat der Kalauer

Ein Kalauer gefällig?

»Kalauer sind die Buchstaben A bis J.« – »?« – »Weil die alle auf das K lauern!«
»Wie nennt man einen studierten Bauern?« – »?« – »Ackerdemiker.«
»Egal wie viele CDs du hast, Carl Benz hatte Mercedes.«

Solche Wortwitze bzw. einfache Wortspiele mit Wörtern unterschiedlicher Bedeutung von gleichem Klang oder gleicher Schreibweise sind besonders typische Kalauer. Die Stadt Calau im Landkreis Oberspreewald-Lausitz veröffentlicht auf ihrer Website jeweils den Kalauer des Monats und hat einen Witzrundweg geschaffen, der auf 25 Tafeln mit Kalauern durch die Innenstadt führt. Man nimmt an, dass der Kalauer-Wortwitz auf die in Calau (ältere Schreibweise: Kalau) erschienene Satirezeitschrift Kladderadatsch zurückgeht, die von 1848 bis 1944 regelmäßig wöchentlich herausgegeben wurde und eine Rubrik mit dem Titel »Aus Kalau wird berichtet …« hatte.

Die Calauer Schweiz ist ein Naturschutzgebiet nahe Calau. Sie ist eine der über 100 »Schweizen« in Deutschland. Vor 1900 war die Calauer Schweiz ein beliebtes Urlaubsziel der Berliner. In dieser Zeit der Romantik wurden hügelige oder besonders schöne Landschaften häufig mit der Bezeichnung »Schweiz« versehen. Die Calauer Schweiz liegt am Ausläufer des Niederlausitzer Landrückens und ist umgeben von kleinen Orten wie Buchwäldchen, Settinchen oder Plieskendorf. Wir entschieden uns für einen Fotoausflug in einer landschaftlich besonders reizvollen Ecke – der Teichlandschaft Buchwäldchen-Muckwar. Unser Auto parkten wir in dem kleinen Ort Buchwäldchen.

»Übrigens, weißt du, was Autos ganz besonders gern essen?« – »?« – »Na, Parkplätzchen.«

Auf unserer mehrstündigen Fotowanderung begegnete uns kein Mensch. Wir tauchten in völliger Ruhe fotografisch in die herbstliche Landschaft ein.

Ein Kaninchenpaar wurde von mehreren Hunden durch Feld und Wald gehetzt. Im letzten Augenblick flüchteten sie in ein Erdloch. »Und was nun?«, jammerte sie. Er: »Das ist doch ganz einfach, Schätzchen, wir warten, bis wir ihnen zahlenmäßig überlegen sind.«

Das war jetzt natürlich kalauert. Doch mitten auf dem ersten großen Teich – dem Großen Brauerteich – entdeckten wir doch tatsächlich eine Nutria, auch Biberratte oder Sumpfbiber genannt. Die ursprünglich in Südamerika lebende Nagetierart, geht auf Pelztierfarmen zurück, die in Deutschland ab 1926 bestanden. Entkommene bzw. ausgewilderte Tiere haben sich insbesondere im Spreewald stark vermehrt.

Auch ein Elefant und eine Maus wollten gemeinsam in diesem herrlichen Teich schwimmen. Plötzlich sagte der Elefant erschrocken: »Oh nein, ich habe meine Badehose vergessen!« Da antwortete die Maus: »Das ist doch gar kein Problem! Ich habe zwei dabei.«

Ich hoffe, ihr verzeiht mir den Flachwitz. So ein erfrischendes Bad wäre auch für uns genau das Richtige gewesen, denn die Herbstsonne meinte es an diesem 1. Oktober 2021 sehr gut mit uns. Doch wir wollten die Nutria nicht stören 😉, also hielten wir uns lieber im Schatten der Bäume auf.

»Wie nennt man einen Keks, der unter einem Baum liegt?« -»?« – »Ein schattiges Plätzchen.«
Steht ein Baum allein im Wald …

Kam ein Teichfrosch auf den Markt. Fragte der Verkäufer: »Hallo, was möchtest du kaufen?« Sagte der Frosch: »Quak«.

In den Teichgebieten bei Buchwäldchen und Muckwar sollen zahlreiche Amphibien leben, darunter Laubfrosch und Rotbauchunke. Doch sie ließen sich in der mittäglichen Herbstsonne natürlich nicht sehen. Nicht ein einziges Quaken war zu hören. Vorbei am Krummetteich stand die Sonne inzwischen so hoch, dass der Bindeteich silbern schimmerte und uns an einen blaugrün schillernden Opal erinnerte. Eine Schwanenfrau versteckte sich dort im dichten Schilf.

Kürzlich hörte ich, dass eine Biologielehrerin ihre Klasse fragte: »Wer von euch weiß, warum die Zugvögel im Herbst und Winter in den Süden fliegen?« Da haben ihre Schüler geantwortet: »Na, ist doch klar, weil es zu Fuß viel zu weit wäre!«
Dann haben die Schüler ihre Lehrerin gefragt: »Und warum summen die Bienen?« Die Lehrerin erklärte: »Das Summen entsteht, wenn sich ihre Flügel bewegen. Auch der berühmte Bienentanz ist eigentlich ein Gesang, denn im Bienenstock ist es dunkel.« – »Aber Frau Lehrerin, das ist viel einfacher. Die Bienen summen, weil sie den Text nicht kennen.«

Beklagt euch bitte nicht, solche Witze mit überraschender Wendung sind sehr beliebt, und Kalauer wie der folgende sind nun mal einfach gestrickt:
Treffen sich zwei Anwälte. Sagt der eine zum anderen: »Hallo, wie geht es dir?« Antwortet der andere: »Schlecht. Ich kann nicht klagen.«

Wir beklagten, dass wir den farbigen Eisvogel, der plötzlich über den Herrenteich flog, nicht in einem tollen Erinnerungsfoto festhalten konnten. Er war einfach zu schnell. Eisvögel sind dafür bekannt, dass sie sich im Flug schnell und gewandt bewegen, sie erreichen durchaus Geschwindigkeiten von 40 bis 45 Stundenkilometern.

So mussten wir uns mit einem einsamen Eichenblatt auf farbigem Hintergrund begnügen. Ein weiteres hatte sich in einem Spinnennetz verfangen.

Als König der Kalauer gilt übrigens der 1979 verstorbene Humorist Heinz Erhardt, der sie vortragen konnte wie kein Zweiter:
»Mit den Menschen ist es wie mit den Autos. Laster sind schwer zu bremsen.«

Es wird angenommen, dass die Teiche bei Buchwäldchen im 12. Jahrhundert von Zisterziensermönchen zur Fischzucht angelegt und auch von den Gutsbetrieben Buchwäldchen und Muckwar genutzt wurden. Wir folgten dem Wanderweg vorbei am Kleinen Paul zum Großen Paul, dem größten Teich der Teichlandschaft Buchwäldchen-Muckwar. Eine alte Karte von 1847 zeigt südöstlich des Großen Pauls eine Siedlung namens Berlinchen, welche wahrscheinlich durch ein Feuer zerstört wurde. Am ferner Ufer der anderen Seite des Großen Pauls sahen wir viele Wasservögel, unter anderem Wildgänse. Ein weißer Silberreiher flog seine Runde. Wir erkannten ihn an dem im Flug s-förmig gebogenen Hals. Fisch- und Seeadler sollen hier regelmäßig auf Beutezug sein. Natürlich fehlten auch nicht die unüberhörbaren Kraniche, die immer wieder über unseren Köpfen hinwegflogen.

Wir verließen den Großen Paul und folgten eine Weile den Bahngleisen – bis zum Bahnhof Luckaitztal.
»Egal wie gut du fährst, Züge fahren Güter.«

Oliver entging am Bahnhof nicht das schaurige Fundstück, das jemand auf einem alten Briefkasten abgelegt hatte. Den Hauern nach dürfte es wohl von einem hiesigen Wildschwein stammen.

Vom Bahnhof aus offenbarte ein kleiner Abstecher zur Mittelteichgruppe, dass diese Teiche leider völlig ausgetrocknet waren.

Doch an der Bahnhofstraße, kurz vor der Gartensparte von Buchwäldchen, gab es noch einen wassergefüllten Teich, wo wir unsere letzten Fotos machten, unter anderem auch das Titelfoto, das die herrliche spätsommerliche Atmosphäre eingefangen hat, die uns an diesem herrlichen Tag bei unserer Fotowanderung in der Teichlandschaft Buchwäldchen-Muckwar begleitete.

Zum Schluss noch ein allerletzter Kalauer, aber keine Sorge, wir fanden unser Rüssel-hoch-Auto in Buchwäldchen unversehrt wieder 😉

»Welche Zeit ist es, wenn ein Elefant auf dem Auto sitzt?« -»?« – »Es ist Zeit für ein neues Auto.«

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