Fotoausflug – 1 Königswohnung im Neuen Palais

Das große Schloss (Frontlänge 220 Meter), das König Friedrich II. (der Große) im Park Sanssouci errichten ließ, diente vor allem der Repräsentation und der Unterbringung seiner Gäste. Für gelegentliche Aufenthalte bei glanzvollen Festen (vier Festsäle und ein Rokokotheater) ließ er sich im südlichen Seitenflügel des Neuen Palais die sogenannte Königswohnung einrichten. Sie wurde 1765 fertiggestellt und war üppig ausgestattet. Dabei waren die Kristallleuchter meist noch wertvoller als die aufwendigen Möbel aus Schildpatt und die zahlreichen Porzellandekorationen. Für die fünf Kronleuchter im Grottensaal allein hat der Alte Fritz 6.000 Taler ausgegeben. Dafür hätte ein Knecht 100 Jahre arbeiten müssen. Allerdings hielt sich der preußische König mit seinen geliebten Jagdhunden und Büchern am liebsten in einem kleinen, ganz schlicht ausgestatteten Zimmer auf.

In seinem kleinen Lieblingsraum, dessen Wände und Sitzmöbel einfarbig grün gehalten waren, wollte Friedrich II. ungestört sein. Die Schlichtheit steht in deutlichem Kontrast zu den gemäldereichen, vergoldeten oder versilberten Ausstattungen der anderen Räume. Die bodentiefen Fenster ließen sich hier nach oben schieben, sodass die Hunde Auslauf bekamen.

Am besten gefallen hat uns in der Königswohnung die Bibliothek mit Zierofen, der von einem Drachen gekrönt wird. Friedrich der Große liebte nicht nur den goldenen Glanz – die Zimmerdecke auf dem nächsten Foto ist beispielsweise ganz silbern dekoriert. Es hat sich gelohnt, während der Führung immer wieder einen Blick auf die königlichen Zimmerdecken zu werfen.

Wir kamen zu dem Schluss, dass sich die Königswohnung im Neuen Palais in Prunk und Glanz der Inneneinrichtung durchaus mit Schloss Versailles messen kann. Dabei hatten wir die prächtigsten Räume noch gar nicht gesehen – den Marmorsaal und den Grottensaal.

Mich interessierte das Neue Palais nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Kilimandscharo, dem höchsten Berg Afrikas (5.895 m), der auf der Fassade unseres Elefantenhauses zu sehen ist. Denn 1890 war aus Tansania ein Stein der höchsten Bergspitze, die noch bis 1964 Kaiser-Wilhelm-Spitze hieß, als ein Geschenk für den Kaiser nach Potsdam ins Neue Palais gebracht worden und später in den Muschelsaal eingebaut worden.

Diesen Lavastein des Kilimandscharo – ein Name der schon als Kind meine Fantasie beflügelte – wollte ich gerne einmal sehen. Wir machten also noch eine weitere Führung mit, um einige weitere der 200 Räumlichkeiten des Neuen Palais besichtigen zu können. Hier geht es zur Spitze des Kilimandscharo.

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