Fotoausflug – Das Aschenputtel vom Wutzsee

Aschenputtel gab es wirklich – das historische Aschenputtel Balthilde war bildschön und von adliger Herkunft. Sie verliebte sich und landete im Kloster – wie Amelie aus Lindow am Wutzsee. Ein Schicksal, dass viele adlige Mädchen im Mittelalter ereilte, wenn sie nicht bereit waren, standesgemäß zu heiraten.

Eine außergewöhnliche Schönheit soll das adlige Mädchen Amelie gewesen sein. Sie verliebte sich Herz über Kopf in den armen Bauernsohn Jacob, der ihr wohl so manchen Blumenstrauß zukommen ließ. Zumindest hat sich das wohl der Bildhauer Peter M. Stajkoski aus Lentzke so vorgestellt, der die schöne Nonne aus Granit schuf, die einen Rosenstrauß der Liebe im Arm hält und ihren Blick aus dem Wutzsee lächelnd hinüber zur Klostermühle von Lindow richtet. Wer weiß, vielleicht war das ja der geheime Treffpunkt der Liebenden gewesen.

Natürlich kamen ihre Eltern bald dahinter und da die beiden Verliebten nicht voneinander lassen konnten, steckten sie Amelie zu ihrem eigenen Schutz und zum Erhalt der Familienehre in das Frauenkloster der Zisterzienserinnen in Lindow. Dort musste Amelie ihrem Namen gemäß (von gotisch amals = tüchtig/tapfer bzw. amal = Arbeit) – vermutlich das erste Mal in ihrem adligen Leben – unter der Aufsicht strenger Nonnen hart arbeiten. Sie muss sich gefühlt haben wie das Aschenputtel vom Wutzsee.

Doch wahre Liebe findet immer einen Weg. Eines Nachts half Jacob ihr über die Klostermauer und vielleicht verlor sie dabei einen Schuh, denn wieso hätte sonst überliefert sein können, dass er sie befreit hat und dass die beiden Turteltäubchen danach spurlos verschwunden sind …?

Wie auch immer das Aschenputtel vom Wutzsee von ihrem Leben hinter Klostermauern erlöst wurde, ich mag daran glauben, dass die beiden ihr gemeinsames Glück gefunden haben. Es folgt ein Blick durch unsere Märchenaugen …

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