Buchvorstellung – »Lichtbaden«

Cover fürs Buch »Lichtbaden«

Vom Waldbaden und seinen gesundheitlichen Vorteilen habe ich schon viel gelesen. Jetzt also auch Lichtbaden: So steigert natürliches Licht unsere Lebensenergie und schützt vor Krankheiten, Südwest Verlag, München 2018. Der Titel hat mein Interesse geweckt, da ich viel von natürlicher Gesundheitsvorsorge halte.

Die Autoren von Lichtbaden sind Dr. med. Ulrich Bauhofer, Gründungspräsident und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Ayurveda, führender Experte für Stressbewältigung und Energiemanagement, und seine Frau, die Journalistin Annelie Bauhofer. Das 216-seitige Sachbuch spannt einen unterhaltsamen, breitgefächerten Wissensbogen über die komplexen Zusammenhänge des Sonnenlichts und seine Bedeutung für unsere Gesundheit. Im Folgenden einige Glanzlichter:

Teil 1 – Tanz des Lichts in unserem Körper
»Die Natur hat mit der Zirbeldrüse einen Taktgeber geschaffen, der den Körper über Lichtverhältnisse informiert. Neben den Nieren gehört sie zu jenen Organen, die am besten durchblutet sind. Bei schwindendem Tageslicht vergrößert sie sich, weil sie zu arbeiten beginnt. Sie besteht hauptsächlich aus Drüsenzellen, die das Hormon Melatonin ausschütten. Deshalb fühlen wir uns abends entspannt und müde und bereiten uns auf den Schlaf vor.«

Oft verbringen Menschen 90 Prozent des Tages in geschlossenen Räumen. Bis spätabends sind Computer, Smartphones und Fernseher mit überwiegend blauen Lichtwellen im Einsatz. Das bringt das Hormon Melatonin und damit den natürlichen Tanz des Lichts, den Schlaf-wach-Rhythmus, aus dem Gleichgewicht; was wiederum zu Krankheiten führt wie Herz-Kreislauf-Störungen, Magen-Darm-Erkrankungen oder Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus mit Adipositas.

–> Aus Teil 1 habe ich für mich ein kleines Detail mitgenommen, nämlich dass eine schmerzstillende Spritze um 16 Uhr viermal länger wirkt als morgens um 8 Uhr. Gemäß den Autoren hängt das damit zusammen, dass das Medikament am Morgen schneller abgebaut wird, aber auch damit, dass die Schmerzempfindlichkeit am Nachmittag geringer ist.

–> Des Weiteren, dass ich als 60-Jährige nur noch halb so viel Melatonin bilde wie als 20-Jährige, eine Erklärung für den oft schlechteren Schlaf älterer Menschen.

–> Wie kann die Zirbeldrüse bei der Bildung von Melatonin unterstützt werden? Sie bildet es aus dem Glückshormon Serotonin, welches wiederum aus der Aminosäure Tryptophan gebildet wird, eine der essenziellen Aminosäuren. Das könnte meine Vorliebe für Elefantenläuse erklären 😉

Teil 2 – Die Natur des Lichts und das multitaskingfähige Vitamin D
»Der UV-B-Anteil des Sonnenlichts hat kein gutes Image, aber wir müssen umdenken: In diesem Fall dient uns die Sonne als pure Nahrung. […] Wenn die Sonne auf unsere Haut strahlt, sorgt ihr UV-B-Licht-Anteil […] dafür, dass […] ausreichend Prävitamin D3 erzeugt wird. […] Es wird zu Calcitriol, zum Vitamin-D3-Hormon. In dieser Form kann es durch den Blutkreislauf reisen, sich an den Vitamin-D-Rezeptor in unseren Zellen anlagern und in den Zellkern eindringen. Dort schaltet es Gensequenzen an oder aus und veranlasst so die Herstellung der antimikrobiellen Peptide, der Cathelicidine, als unseres ganz persönlichen Breitbandantibiotikums. Viren oder Bakterien werden davon eliminiert. Die Zellen können das Vitamin-D-Hormon aus den Nieren sozusagen per SOS-Notruf anfordern.«

–> Eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien belegt inzwischen, dass ein ausreichender Vitamin-D-Blutspiegel Atemwegsinfekte deutlich reduziert und auch eine hervorragende Prophylaxe gegen eine Grippeerkrankung dargestellt.

–> Weitere Studien haben gezeigt, dass bei einem normalen Vitamin-D-Spiegel im Blut sowohl die Sturzgefahr als auch die Häufigkeit eines Oberschenkelhalsbruchs im Alter um 20 Prozent sinkt.

Teil 3 – Wie bitte? Wir atmen Licht und beißen in die Sonne?
Ja, jedes Mal, wenn wir etwas essen, beißen wir eigentlich in die Sonne, ohne die es keine Nahrung für uns gäbe. Noch erstaunlicher: Licht dient als Kommunikationsmittel, als Sprache in unserem Körper. Sogenannte Biophotonen können Informationen zwischen unseren Zellen austauschen und deren Funktionen koordinieren.

–> Besser also, wir essen Gemüse, das unter der Sonne gereift ist statt in Gewächshäusern mit künstlichem Licht.

–> Besser auch, wir essen unsere letzte Mahlzeit noch vor Sonnenuntergang. Denn nachts aktiviert unsere innere Uhr ein Enzym, das gespeicherte Fette abbaut und damit dem Organismus die notwendige Energie liefert, um die Ruhephase ohne Nahrung problemlos zu überbrücken. Dieser Prozess wird sofort unterbrochen, wenn wir zu nachtschlafender Zeit den Kühlschrank plündern. Nachts zu essen führt auf Dauer zu Übergewicht.

–> Aus Teil 3 habe ich zudem mitgenommen, dass mein Darmmikrobiom etwa sieben Monate braucht, um auf die gesündere Gewohnheit »weniger Nahrung« umzustellen.

Teil 4 – Vom Hell-dunkel-Spiel des Lebens und der Eleganz des Alters
»Tipps gegen den Winterblues: Gehen Sie auch im Winter an die frische Luft. An einem wolkenlosen Tag holt sich Ihr System mittags immer noch 20.000 Lux ab. Selbst wenn es bedeckt ist, strahlt die Sonne noch mit 3.000 Lux – das sind 2.500 Lux mehr als in ihrem Büro.«

Den ganzen Tag im Büro bzw. in geschlossenen Räumen sein – das vergleichen die Autoren mit »moderner Dunkelhaft«, denn das Kunstlicht im Büro oder Privaträumen bringt nur 200 bis 500 Lux, mit Schreibtischlampe bis 1.000 Lux. Was wir tagsüber brauchen, ist jedoch ein tägliches Lichtbad draußen im Sonnenlicht, je nach Hauttyp und Jahreszeit unterschiedlich lange. Das entspricht mittags bei wolkenlosem Himmel mit der Sonne im Zenit etwa 130.000 Lux. Ein solches Lichtbaden ist gemäß den Autoren der einfachste Weg zu mehr Gesundheit.

Nach der Lektüre des Sachbuches Lichtbaden ist mir noch bewusster geworden, warum wir Helligkeit automatisch auch mit hellen Gedanken, Gelingen und Glück assoziieren – jede Form der Lebensenergie ist letztlich Lichtenergie. Licht ist Leben. Genauer gesagt: Natürliches Licht! Es leuchtet ein: Wenn wir gesünder und glücklicher sein möchten, darf die tägliche Dosis Tageslicht nicht fehlen, denn sie hält unseren Organismus mit seinen komplexen Systemen in Balance.

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