Buchvorstellung – »Die Liste vor der Kiste«

Cover fürs Buch »Die Liste vor der Kiste«

»Irgendwo tief im Innern gibt es bei uns allen eine Liste mit Lebensthemen und Herzenswünschen, mit unseren ganz persönlichen Träumen und Zielen. Diese Liste sieht anders aus, wenn wir dreißig sind, als mit fünfzig oder sechzig. Oder gar vor der letzten Etappe unseres Weges. Auch die Liste einer Frau ist anders als die eines Mannes.«

Ein Zitat von Ruediger Dahlke, dem Autor des 232-seitigen spirituellen Buches Die Liste vor der Kiste: Mit Glück und Erfüllung im Herzen, wenn das Lebensschiff sein Ziel erreicht, Terzium 2014 (Allinti Verlag, Allschwil, Schweiz).

Es sei unser Ego, so der Autor, das uns vorgaukelt, wir hätten alle Zeit der Welt, und uns damit von der einzigen Zeit fernhalte, in der wir wirklich leben können: dem Hier und Jetzt. Wann immer wir in die Gegenwart eintauchen, ist er überzeugt, wachsen wir über die Endlichkeit hinaus und erfahren Unendlichkeit – das seien Augenblicke des Erwachens. Wer den Tod beizeiten auf der Seelen-Bilder-Ebene zu sich einlade, könne jetzt schon das große Geschenk in Empfang nehmen, das er uns anzubieten habe: das Leben vor dem Tod.

So weit, so gut. Da konnte ich geistig mitgehen, auch mit dem Gedanken, dass es kein Lebensrezept bzw. Lebensprinzip gibt, das für alle passt, und dass die Gefahr bestünde, in der Stagnation zu landen, wo sich das Leben von selbst beschwere mit Ersatzbefriedigungen wie beispielsweise Essen. Da ist es besser, der ausgezeichneten Anregung zu folgen, etwas über Glücksforschung zu lesen und sich Übungen zum Glückserleben zu widmen. Das tue ich, übrigens auch dadurch, dass ich in jedem meiner Bücher einen besonderen Glücksfaktor hervorhebe.

Auch der Fragenkatalog auf S. 64/65 ist sicherlich hilfreich, um darüber nachzudenken, was auf der persönlichen Liste vor der Kiste stehen könnte. Eine davon lautet: »Wobei könnte ich mich so richtig angemacht im Sinne von angeschaltet und elektrisiert und lebendig fühlen?« Vielleicht stellen wir nach kurzem Nachdenken überrascht fest, das Momente von besonderer Lebendigkeit die Situationen waren, in denen uns die Endlichkeit unseres Lebens bewusst wurde, tatsächliche Augenblicke des Erwachens, wo wir vielleicht bewusst etwas getan haben, vor dem wir Angst hatten – einer der Vorschläge für unsere Liste vor der Kiste. Vom Loslassen, vom Aussöhnen, vom Abschalten und Schutzengel-Meditationen erzählt der Autor, macht den Vorschlag, religiöse Weisheitsliteratur verschiedener Kulturen zu lesen und nennt eine Vielzahl von inspirierenden Pilgerzielen und (Seelen-)Wanderrouten. Insgesamt war mir das dann doch zu viel der religiösen Esoterik (griech. esoterikos für nach innen).

Dennoch – eine ehrliche Innenschau tut gut. Meine persönliche Innenschau hat ergeben, dass ich sehr glücklich damit bin, vier meiner Big Five for Life schon realisiert zu haben, und dass ich gar kein Bedürfnis habe, noch mehr auf meine Liste vor der Kiste zu schreiben, weil es genug kleine Freuden in meinem Leben gibt, die mich rundum glücklich machen. Es scheint so, also ob wir es als Paar gemeinsam geschafft haben, in unserem Leben etwas richtig rund zu machen, sozusagen den Kreis zu schließen – und das ist ein Punkt, den insbesondere Frauen auf ihrer Liste haben: Es ist der Wunsch nach einer großen und vor allem erfüllten Liebe.

Was ist, fragt Ruediger Dahlke am Schluss, wenn die Liste vor der Kiste zu Lebzeiten bereits abgearbeitet, sozusagen ganz und gar zu Ende gebracht ist? Seine Antwort: »Nichts im besten Fall! [Es] fragte der Schüler den Meister, wie er den Weg zur Befreiung und Erleuchtung finden könne:

Wenn du ihn suchst, wirst du ihn nie finden.
Wenn du ihn nicht suchst, wirst du ihn auch nicht finden.
Sei offen und weit wie der Himmel, und du bist auf dem Weg.
«

Ein Zitat nach meinem Herzen, denn wenn wir offen bleiben für menschliche Begegnungen und für die kleinen Freuden des Lebens, die es auch noch in schmerzhaften Lebensphasen gibt, müssen wir auf dem Sterbebett nicht bereuen, dass wir nicht getan haben, was wir doch für unser Leben gern getan hätten. Okay, da gibt es vielleicht doch noch etwas für meine persönliche Liste vor der Kiste: Ich würde noch für mein Leben gern, bis ich hundert oder mehr Jahre alt bin, jedes Jahr ein Rüssel-hoch-Buch schreiben wollen. Und du? Was steht auf deiner Liste vor der Kiste?

Wenn euch der Beitrag gefallen hat, würden wir uns über einen Kommentar von euch sehr freuen. Ihr könnt euch gern zu unserem monatlichen Newsletter anmelden.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert