Elefantöses – Über den Film »Thailands Elefantenretterin«
Zum Weltelefantentag 2022 berichte ich, dass es noch etwa 50.000 Asiatische Elefanten gibt. Davon leben etwa 4.000 in Thailand, wovon rund 2.500 Elefanten »domestiziert« wurden, was bedeutet, dass ihr Wille durch brutale Gewalt und Tierquälerei gebrochen wurde – und zwar überwiegend für die Tourismusbranche.
Tierschützerin Lek Chailert hat eine Vision: »Ich will alle Arbeitselefanten in Thailand befreien … keine Ketten mehr, keine Shows, kein Reiten!« Wie sie das umsetzt, davon handelt der zu Herzen gehende Dokumentarfilm Thailands Elefantenretterin, der am 9. August 2022 erstmals von ARTE ausgestrahlt wurde und noch bis 6. November 2022 in der ARTE-Mediathek zu sehen ist.
Im Gegensatz zu den wundervollen Naturszenen des Films »Die Elefantenmutter« von Apple TV zeigt der authentische Film »Thailands Elefantenretterin« von Jez Lewis und Jocelyn Cammack (84 Min.) schonungslos, wie grausam die Arbeitselefanten für die Unterhaltung von Touristen abgerichtet werden. Es trifft Elefantenliebhaber wie uns mitten ins Herz, wenn wir uns ansehen müssen, wie mit sogenannten Elefantenhaken brutal auf die empfindlichsten Stellen der Elefanten eingehackt wird, um die Tiere zu disziplinieren. Danach gelingt es den Regisseuren allerdings sehr gut, die große Elefantenliebe und den bewundernswert mutigen Einsatz von Thailands Elefantenretterin gegen die Misshandlung und Ausbeutung der Elefanten Thailands herauszustellen.
Es wird überdeutlich, dass sie sich mit jeder Faser ihres Seins für den respektvollen Umgang mit Elefanten einsetzt. Trotz Todesandrohungen seitens derer, die ihr Elefantengeschäft durch die Tierschützerin gefährdet sehen, kümmert sich Lek Chailert nicht nur um ihre mehr als hundert Elefanten im eigenen naturnahen Elefantenpark. Sie hilft darüber hinaus geschundenen Elefanten in möglichst vielen Elefantencamps. Diese leiden aufgrund der wegen der Coronapandemie ausbleibenden Touristen noch mehr als sonst unter Vernachlässigung.
Elephant Nature Park, der im weitläufigen Tal des Mae-Taeng-Flusses liegt, etwa 60 Kilometer von Chiang Mai entfernt ist eine Art Gnadenhof für alte, verletzte, unterernährte und traumatisierte Elefanten. Lek Chailert rettet durch Freikauf unter anderem Elefanten, die jahrelang Baumstämme aus dem Dschungel schleppen mussten, Zirkuselefanten, Reitelefanten und durch Wilderei verletzte Tiere. Liebevoll werden sie wieder aufgepäppelt und können sich auf dem über 60 Hektar großen Areal frei bewegen. Touristen, die den Elephant Nature Park in Thailand besuchen, sind bereit, Geld zu zahlen, um die Tiere einfach nur beobachten zu können – ohne das touristische Elefantenreiten, ohne besondere Elefantenkunststücke etc.
Es ist eine Freude, im Film zu sehen, wie eine bislang ständig angekettete Elefantenmutter und ihr Baby das erste Mal in einem Fluss baden dürfen. Da hatte nicht nur Thailands Elefantenretterin Tränen in den Augen … Doch schön zu wissen, dass diesen Elefanten dank Spenden von Elefantenliebhabern ein friedlicher Lebensabend ermöglicht wird.
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