Fotoausflug – In der alten Heimat (BaWü) – Gerlingen, Leonberg, Monbachtal, Bärenschlössle (1)

Der Afrikaforscher Johannes Rebmann wurde 1820 in der schwäbischen Stadt Gerlingen geboren, welche auch meine Geburtsstadt ist. Wie ich am Anfang meines neuen Romans RELING erzähle, hat es seinen Grund, warum der Kilimandscharo auf der Fassade unseres Elefantenhauses im Hintergrund abgebildet ist – und warum ich unbedingt einmal im Leben den höchsten Berg Afrikas besucht haben wollte:

»Schon als junges Mädchen habe ich auf meinem Schulweg stets die von dem Bildhauer Fritz von Graevenitz im Jahr 1957 geschaffene Gazelle aus Bronze bewundert, die auch heute noch Johannes Rebmann für seine Leistungen in Afrika würdigt. Der schwäbische Missionar, Sprachforscher und Geograf hatte am 11. Mai 1848 als erster Europäer den schneebedeckten Kilimandscharo gesehen. Doch seinem Reisebericht, dass es hier – nur etwa 350 km südlich des Äquators – Eis und Schnee gäbe, schenkte man im damaligen Europa keinen Glauben. Rebmann verbrachte nahezu dreißig Jahre in Ostafrika. Er zeichnete Landkarten, missionierte und machte sich besonders durch die Erstellung eines Wörterbuchs der Swahilisprache verdient, der am weitesten verbreiteten Verkehrssprache in Ostafrika.«

Ein kleiner Abstecher zu meinem Geburtshaus in Gerlingen offenbarte, was daraus geworden ist, nachdem es nun nicht mehr von meiner Familie mütterlicherseits bewohnt wird. Es ist kaum wiederzuerkennen. Im blumenreichen Vorgarten – der ganze Stolz meiner Großmutter – stand einst ein Baum, der große Schattenmorellen trug. Nahe der Hauswand gediehen liebevoll gepflegte Pfirsich- und Aprikosenbäumchen. Den herrlichen Geschmack der saftigen Früchte kann ich – wenn ich meine Augen schließe – noch heute auf der Zunge spüren. Mir kamen fast die Tränen, als ich sah, was inzwischen aus diesem Vorgarten meiner Kindheit geworden ist.

Weitere Erinnerungen kamen uns bei einer Runde durch den Stadtpark von Leonberg, die wir so oft mit unserem Kurzhaarcollie Jenny gedreht hatten. Wir wohnten in dem Hochhaus im Hintergrund, bevor wir 2009 nach Potsdam umzogen.

Auch bei einer anschließenden Wanderung in der wildromantischen Waldschlucht, in welcher der Monbach fließt, flogen uns beständig schöne Erinnerungen zu, zum Beispiel wie wir unsere für die glitschigen Steine schon zu altersschwache Jenny tragen mussten.

Wir hatten zum Glück einen Zeitpunkt erwischt, an dem nicht mehr so viele Wanderer im Monbachtal unterwegs waren, sodass wir diesen energetisierenden Kraftort voll genießen konnten. Die riesigen, moosbewachsenen Steine, umgestürzte Baumstämme und das muntere Murmeln des Monbachs ließen uns erahnen, warum das Monbachtal auch »Schwäbischer Urwald« genannt wird. Mir gefielen die kleinen grünen Sauerkleepolster, die überall den Wegesrand säumten. Einen habe ich mir geplückt und in einem Buch gepresst. Während ich diese Zeilen schreibe, liegt er direkt vor mir und weckt in mir beflügelnde Erinnerungen an diese und viele vergangene Wanderungen im Monbachtal.

An einem der nächsten Tage folgte noch eine kleine nostalgische Wanderung zum Bärenschlössle im Stuttgarter Rotwildpark. Auch dort waren wir mit Jenny und den Kindern gewandert. Die Kinder haben damals die nachfolgende Aufnahme von uns gemacht. Wie herrlich jung wir da noch waren!

Das Bärenschlössle ist ein zweigeschossiger Pavillonbau. Es ist der vierte originalgetreue Nachbau, zuletzt nach einem Brand 1994. Früher ein Lustschloss des Herzogs Carl Eugen von Württemberg, dient es heute durstigen und hungrigen Wanderern als Restaurant. Benannt wurde es nach dem Bärenbach (heute Bernhardsbach), der in seiner Nähe floss.

Neben den zwei Bärenstatuen in der Nähe des Bärenschlössles fotografierten wir auch die beiden venezianischen Löwen am Fuße der Treppe, die uns eigentlich mehr an die berühmten großen Leonberger Hunde erinnerten. Die venezianischen Löwen markieren die einstige Anlegestelle der original italienischen Gondeln, mit denen der künstlich angelegte Bärensee befahren wurde.

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