Making-of »RELING«

»Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden jähen Bach des Lebens, hundertmal vom Gischt verschlungen und sich immer von neuem zusammensetzend, und mit zarter schöner Kühnheit ihn überspringend, dort wo er am wildesten und gefährlichsten braust.« (Friedrich Nietzsche, Nachgelassene Fragmente, zitiert nach: aphorismen.de)

Kennt ihr den Schelmenroman Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand von Jonas Jonasson? Als ich ihn las, fiel mir dazu der Begriff Räuberpistole ein, das heißt, dass eine Story völlig übertrieben ist, Dinge erfunden werden, die kaum zu glauben sind – eben eine unglaubliche, haarsträubende Romangeschichte erzählt wird. Bei solchen Romanen frage ich mich immer, warum gerade sie zu Weltbestsellern werden.

Wegen des interessanten Titels? Weil sich ein Elefantenkopf gut auf dem Cover macht? Oder war es die Räubergeschichte, die an Verrücktheit kaum zu toppen ist? Wahrscheinlich aus allen drei Gründen, vor allem aber, weil die Geschichte keine Massenware, sondern ein Original ist. Genau das ist jeder meiner Romane – ein einzigartiges Rüssel-hoch-Buch, ein Original, wie es sonst keiner schreibt, und dies trifft ganz besonders auf meinen neuen Roman RELING zu, in dem es darum geht, wie wir gesund und glücklich altern können.

Dabei taucht in der Lebensgeschichte von Sonja und Alexander immer wieder das Motiv des Regenbogens auf, dessen Farben symbolisch ihren Lebenskreis bereichern: Rot steht für das Leben, Orange für Heilung, Gelb für die Sonne, Grün für die Natur, Dunkelblau für Klarheit und Violett für die Seele. Das Paar verbindet mit dem Regenbogen einen bunten Strauß von positiven Attributen, die sie in allen Farbschattierungen des Lebens zeigen können: Hoffnung, Frieden, Harmonie, Schönheit, Ganzheitlichkeit, Fröhlichkeit, Glück, Verbundenheit … und er ist die symbolische Brücke von der Erde zum Himmel, ein Versprechen von Sonnenschein nach Regen, von Ruhe nach Stürmen, von Freude nach Traurigkeit.

RELING ist ein positiv-realistischer Ratgeber, in dem neben dem Anti-Aging vor allem auch das Happy-Aging in den Mittelpunkt rückt. Denn – jedes Alter lieben zu lernen, auch das Altsein, das ist die wahre Kunst des Lebens, der sich alle Menschen irgendwann stellen müssen, und zuletzt müssen wir alle auch noch, wie Marie von Ebner-Eschenbach es ausdrückt, das Sterben lernen, auch wenn dieses Thema in unserem Kulturkreis viel zu oft verdrängt wird.

Meine Romangeschichte beginnt ebenfalls mit einem Hundertjährigen, der aus seinem Bett steigt, aber nicht, um zu verschwinden, sondern um – den vielleicht letzten – Hochzeitstag mit seiner Frau zu verbringen. Doch was hat der rätselhafte Titel RELING damit zu tun, dass Sonja und Alexander von ihrer Kristallhochzeit an plötzlich das Sterben »lernen« möchten? Was bedeutet der entzückende Eyecatcher auf dem Cover, die beiden in Regenbogenfarben leuchtenden Lovebirds auf der Reling? Ich kann euch schon mal so viel verraten: Ich habe eine verrückte Idee umgesetzt.

Der Clou an meinem Ratgeberroman ist, dass ihm eine Regnose vorausging, ein Rückwärtsdenken aus der Zukunft. Ich habe mir nämlich eine bestmögliche Zukunft mit meinem Mann vorgestellt und dann in der Tiefe dazu recherchiert und nachgedacht, wie wir dieses Ziel erreichen könnten. Der besondere Zauber dieser Methode des Aus-der-Zukunft-rückwärts-Denkens liegt darin, dass die Vorstellung einer wünschenswerten Zukunft einen zunächst in eine positive Grundstimmung versetzt und dadurch andere positive Erinnerungen im Gehirn aktiviert, welche wiederum Energien aus dem Unterbewusstsein zur kreativen Lösungssuche freisetzen. Es geht also nicht um den ängstlichen Blick vorwärts (pro)‌ ins zukünftige Altern, sondern um den begreifenden Rückblick (re)‌ aus der Zukunft, der uns mit Zukunftsmut und Zuversicht zurück in die Gegenwart führt, in der wir die eigene Zukunft gestalten.

Mein autobiografischer Roman RELING reicht in die Zukunft bis ins Jahr 2064, wenn mein Mann und ich gemeinsam mit über 100 Jahren an der Reling stehen und sich damit unser fünfter Big Five for Life erfüllt hat. Auf dem Weg dorthin feiern wir so einige Hochzeitstage und teilen mit euch alle wesentlichen Wissenshäppchen aus der bisherigen Altersforschung – in ihrer Wirkung auf euch garantiert nicht tödlich, sondern lebensverlängernd.

Wäre echt schade, wenn ihr dieses verjüngende Lesevergnügen verpasst! 😉

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