Elefantöses – Glück auf!

»Glück auf!« ist der deutsche Bergmannsgruß, der nicht nur wünscht, dass sich lohnende Erzgänge auftun, sondern auch Glück wünscht für ein gesundes Ausfahren aus dem Bergwerk nach der Schicht. Im dienstlichen und privaten Schriftverkehr wird er sogar als Grußformel genutzt: Mit freundlichem Glück auf!

Glück auf! erinnert mich an Rüssel hoch!

Gerade zu Beginn eines Jahres wünschen wir uns gegenseitig viel Glück. Häufig werden auch kleine Glücksbringer verschenkt. Was in Deutschland das Kleeblatt, das Glücksschwein und der Schornsteinfeger sind – nämlich Glücksboten – sind in Asien die Elefanten. Ein verschenkter Elefant soll Glück und Erfolg bringen, allerdings muss der Rüssel nach oben gerichtet sein, nur dann bringt er das gewünschte Glück.

Beim Klee liegt es auf der Hand: man braucht viel Glück, um ein vierblättriges Kleeblatt in der freien Natur zu finden. Ich kann mich noch erinnern, stundenlang in einer Wiese gesucht zu haben, bis ich endlich eines gefunden hatte. Mein Glücksgefühl war damals unbeschreiblich. Heutzutage wird Glücksklee zu Silvester/Neujahr millionenfach in Gärtnereien als Topfpflanze gezüchtet, damit er als Glücksbringer verschenkt werden kann.

Doch warum sollte ein Schwein Glück bringen? Woher kommt die Redewendung »Schwein gehabt!«? Nutztiere – wie zum Beispiel viele eigene Schweine im Stall zu haben, die sich zudem stark vermehrten – galt früher als ein Zeichen von Wohlstand, denn die Familie hatte das Glück, niemals hungern zu müssen.

Und der Schornsteinfeger? Warum soll es Glück bringen, einen zu sehen oder gar zu berühren? Das hat auch etwas mit Essen zu tun. War der Kamin verstopft, musste der Kaminfeger kommen, um ihn freizumachen, sodass anschließend keine Brandgefahr mehr bestand und wieder gekocht werden konnte.

Es gäbe noch viele weitere Glücksbringer, über die ich schreiben könnte, doch mich interessierte natürlich am meisten, warum der Rüssel-hoch-Elefant – insbesondere in Asien – als Glücksbringer gilt?

Zuerst die Ausnahme: In Japan gilt die Maneki-Neko als Glückssymbol. Diese winkende japanische Glückskatze soll Glück, Wohlstand und Gesundheit ins Haus hineinwinken.

In buddhistischen Ländern wie Thailand genießen Elefanten hohes Ansehen, vor allem die weißen Elefanten. Der Elefant ist für sie der Inbegriff der Gelassenheit. Insbesondere das Reiten auf einem Elefanten verheißt viel Glück für die weiteren Jahre.

Die Hindus haben einen Elefantengott namens Ganesha, der als begnadeter Tänzer und beweglicher Liebhaber gilt. Seine Stärke hilft ihm, Hindernisse zu überwinden. Meist wird Ganesha – oft auf einer Lotusblüte sitzend – als kleiner, roter, beleibter Mann (oder Kind) dargestellt mit einem großen, dicken Elefantenkopf, der nur einen Stoßzahn hat. Seine vier Arme sind ein Zeichen von Macht und Virtuosität. Eine Ganesha-Statue im Haus soll dem Heim Segen und Glück bringen.

In der chinesischen Mythologie gilt der Elefant als Tier von hoher Moral, Weisheit und Treue. Gleichzeitig soll er wegen seiner Sensibilität die Yin-Yang-Energien von Mann und Frau harmonisieren. Als besonderer Glücksbringer für Liebende verheißt der Rüssel-hoch-Elefant daher eheliches Glück. Gerade im Feng Shui, das auf chinesischer Philosophie beruht, wird der Elefant wegen seiner besonderen Energie gern als Glücks- und Heilsymbol genutzt. So soll er den Schlaf positiv beeinflussen.

Es gibt somit eine Vielzahl von Eigenschaften, für die ein Elefant bewundert werden kann. Als Parade zusammengestellt – wie in unserem Vorgarten – sind Elefanten nicht nur ein eindrucksvoller Blickfang, sondern gelten auch als ein mächtiges Schutzzeichen für Haus und Familie. Im Feng-Shui gilt: Hat der Elefant den Rüssel nach oben gerichtet, sollte er zum Fenster hin stehen, um Glück herbeizurufen. Na dann, Rüssel hoch! und Glück auf!

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