06 Besser fotografieren – Wie gelingen gute Fotos von fliegenden Vögeln?
Wegen der geringen Fluchtdistanz und ihren schnellen, unvorhersehbaren Flugbewegungen sind Vögel stets ein schwieriges Motiv. Dennoch übe ich mich immer wieder gern im Motiv Vogel und nutze dabei meine Nikon-Spiegelreflexkamera mit Teleobjektiv. Bei Vögeln muss man immer schnell reagieren, aber natürlich ist ein größerer Vogel einfacher zu fotografieren als ein kleinerer und ein sitzender einfacher als ein fliegender. Für mich ist es bereits ein kleines Erfolgserlebnis, wenn es mir überhaupt gelingt, einen scharfes Vogelfoto zu machen oder einen Vogel abzulichten, den ich seltener zu Gesicht bekomme, wie beispielsweise diese Lerche.
Da wir eine Flugschau der Fläming-Falknerei zu Burg Rabenstein besuchen wollten, fragte ich mich im Vorfeld, was ich tun könnte, um möglichst scharfe Fotos von den fliegenden Greifvögeln zu erhalten. Das Hauptproblem liegt darin, einen fliegenden Vogel im Fokus zu behalten, die Entfernung ändert sich ja fortlaufend. Drücke ich den Auslöser halb im Einzel-Autofokus Modus AF-S (autofocus-single), dann fokussiert die Kamera einmal und hält diese Entfernung fix eingestellt; wenn ich nur ein bisschen später auslöse, stimmt die Entfernung bei einem fliegenden Vogel schon nicht mehr.
01 Modus AF-C
Für die Flugschau versetzte ich deswegen meine Nikon-Kamera in den kontinuierlichen Modus AF-C (autofocus-continous). Solange der Auslöser halb gedrückt wird, stellt die Kamera in diesem Modus den Fokus auf das anvisierte Fotoobjekt nicht nur ein, sondern regelt diese Einstellung anschließend kontinuierlich nach, je nachdem, ob sich das Objekt bis zur Aufnahme an einen näheren oder weiter entfernten Ort bewegt.
02 3D-Tracking
Zudem erlaubt meine Kamera auch, Objekte mit dem Fokus-Messfeld zu verfolgen, Nikon nennt das 3D-Tracking. Einmal auf das Objekt fokussiert, erkennt die Kamera Bewegungen innerhalb des Sucher-Blickfeldes und führt das Fokus-Messfeld entsprechend nach – eine große Hilfe bei sich schnell bewegenden Objekten.
03 Blendenautomatik
Die unscharfen Schwingen eines Vogels können einem Bild zwar mehr Natürlichkeit und Dynamik verleihen, aber ansonsten sollte der Vogel, insbesondere der Kopf mit den Augen, scharf abgelichtet sein. Um Bewegungsunschärfen und Verwacklungen weitgehend zu vermeiden, stellte ich die Kamera auf Zeitvorwahl (Blendenautomatik) ein; eine feste Verschlusszeit von einer Tausendstel Sekunde erwies sich als geeignet. Denn die Belichtungszeit sollte möglichst kurz sein, wenn man Bewegungen auf einem Foto sozusagen »einfrieren« will. Besonders in der Sportfotografie werden kurze bis sehr kurze Belichtungszeiten eingesetzt, um Bewegungen im Bild »einzufrieren«.
04 Serienbildfunktion
Zudem aktivierte ich die Serienbildfunktion, um eine möglichst hohe Ausbeute scharfer Fotos zu erhalten, denn weder AF-C noch 3D-Tracking sind bei jedem einzelnen Bild perfekt. Diese Kamerafunktion ermöglicht die Aufnahme mehrerer Bilder pro Sekunde.
Einige der erfreulichen Ergebnisse dieser im Voraus getroffenen Maßnahmen könnt ihr euch im Beitrag »Fotoausflug – Falknersheil!« ansehen. Viele meiner Fotos sind dennoch unscharf geworden. Ein Trost bleibt: Auch für geübte Vogelfotografen ist es nicht leicht, ein außergewöhnlich gutes Foto von einem fliegenden Vogel zu schießen. Da hilft nur eins: geduldig üben, üben, üben – und ein Quäntchen Glück für den perfekten Schnappschuss.
07 Besser fotografieren – Mehr Pep durch wechselnde Perspektiven
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