05 Besser fotografieren – Wie setze ich die Iris-Blende sinnvoll ein?

Objektive mit verschieden weit geöffneten Irisblenden (Blendenzahlen) | © KoeppiK / CC BY-SA

Irisblende bezeichnet in der Optik eine Blende mit variabler Öffnungsweite, deren Öffnung sich bei feststehendem Mittelpunkt so verändern lässt, dass sie ungefähr kreisförmig bleibt. Ihre Funktion entspricht der Iris des menschlichen Auges.

Mit der Kamera im Modus A (das A steht für das englische Wort aperture = Blende) kann ich als Fotografin die Blendenzahl manuell einstellen. Es kann bei jeder Kamera unterschiedlich sein; bei meiner Nikon-Spiegelreflexkamera drehe ich das Rädchen vorne rechts nach links (f/3.5) oder nach rechts (beispielsweise f/11). Die Höhe der Blendenzahl regelt, wie weit die Irisblende meines Objektivs geöffnet bzw. geschlossen wird und erweitert damit meinen gestalterischen Spielraum:

Je kleiner die Blendenzahl, desto weiter ist die Irisblende geöffnet und umso mehr Licht fällt auf den Sensor der digitalen Kamera. Der Vorteil einer solchen »großen«, besser gesagt »offenen« Blende, besteht darin, dass man Fotomotive besser freistellen kann: Der Vordergrund wird scharf, der Hintergrund unschärfer (schöneres Bokeh). Ein praktisches Beispiel wäre, wenn du den Fokus bei einer Porträtaufnahme auf die Person oder eine einzelne Blüte legen möchtest.

Eine möglichst offene Blende ist auch hilfreich, wenn man bei schlechten Lichtverhältnissen fotografiert. Mit einer weiter geöffneten Blende erreicht man eine kürzere Belichtungszeit, wodurch die Verwacklungsgefahr sinkt.

Je größer dagegen die Blendenzahl, desto mehr schließt sich die Iris-Blende und desto größer ist der Bereich, der scharf abgebildet wird. Das ist nützlich, wenn man man sowohl den Vordergrund als auch den Hintergrund so scharf wie möglich abbilden, also mehr Schärfentiefe erreichen möchte. Ein praktisches Beispiel wäre, wenn man auf einem Foto sowohl die Person/en im Vordergrund als auch die Stadt oder Landschaft im Hintergrund scharf abbilden möchte.

Insbesondere in der Landschafts- oder Architekturfotografie ist es empfehlenswert, mit eher geschlossener Blende zu arbeiten (beispielsweise f/11 – bei noch höheren Blendenzahlen nimmt die allgemeine Schärfe der Bilder allerdings meist wieder ab), damit möglichst der gesamte Bereich (Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund) scharf wird. Objektive unterscheiden sich, haben aber einen bestimmten Blendenwert, bei dem die beste Gesamtschärfe erzielt wird; meist liegt dieser zwischen Blende f/7.1 und f/11. 

Vielleicht fragst du dich: Wieso wird die Blendenzahl in der Schreibweise f/ angegeben, beispielsweise f/8? Das f steht für das englische Wort focal length = Brennweite. f/8 (f zu 8) ist also das Verhältnis von f (Brennweite) / zu 8 (Blende/Blendenöffnung); man könnte auch sagen: f geteilt durch 8. Wenn die Öffnung nur noch ein Achtel der Brennweite ausmacht, beträgt das Verhältnis eins zu acht. Damit ist jetzt jedem Bruchrechner klar, warum beispielsweise für ein Objektiv mit 100 mm Brennweite die Blendenzahl f/2 eine »größere« Blende/Blendenöffnung angibt als f/8 (siehe obiges Foto).

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