Buchvorstellung – »Die 3 Quellen echten Lebensglücks«

Cover fürs Buch »Die 3 Quellen echten Lebensglücks«
»Der einzige Mensch,
mit dem du sicher alt wirst,
bist du selbst. Das sollte Grund genug sein, dich zu mögen und dich mit dir anzufreunden!«
(Dami Charf)

Der Klappentext des 272-seitigen Ratgebers Die 3 Quellen echten Lebensglücks, GU Verlag, München 2020, gibt einen klaren Hinweis darauf, worum es in diesem Buch geht:

»[…] Die Bestsellerautorin und Therapeutin Dami Charf zeigt uns die drei Quellen des Glücks:
– unsere Emotionen regulieren zu lernen, sodass wir auch in stürmischen Zeiten immer wieder ins Lot kommen.
Liebevolle Bindungen einzugehen, die uns tragen.
– Und Selbstliebe zu kultivieren, die uns von innen heraus nährt.
Um diese Quellen zum Sprudeln zu bringen, helfen die authentische und kundige Begleitung der Autorin sowie kleine Experimente, um sich selbst und die eigenen Stolperschwellen zum Glück immer besser zu erkennen.«

Ich habe dieses Buch gelesen, da ich meine Körperwahrnehmung verbessern möchte. Dami Charf (* 1964) beschäftigt sich – auch aufgrund persönlicher Erfahrungen – seit über dreißig Jahren als Traumatherapeutin mit körperorientierter Psychotherapie. Ihr erstes Buch Auch alte Wunden können heilen. Wie Verletzungen aus der Kindheit unser Leben bestimmen und wie wir uns davon lösen können erschien 2018.

Für Dami Charf ist Verbundenheit der Schlüssel zu einem erfüllten Leben, weshalb sie mit der Frage beginnt, ob wir uns verbunden fühlen – mit unserem Körper, mit anderen Menschen und der Welt um uns herum? Auf das Fühlen kommt es ihr an, denn sie fragt noch intensiver nach: »Fühlen wir das auch wirklich? Fühlst du das in dir?«

–> Übung: Zehn Erlebnisse aufschreiben, die dir noch lebendig vor Augen stehen, wo du gefühlt hast, dass du lebst und lebendig bist. (Wahrscheinlich waren das nicht die Stunden, die du an einem Bildschirm verbracht hast.)
—–>Ich reflektiere seither am Ende jedes Monats darüber, was meine schönsten oder lebendigsten Momente waren. Es sind tatsächlich immer die Momente, wo ich ganz intensiv gefühlt habe und in meinem Körper war. Es tut mir gut, mir das regelmäßig bewusstzumachen.

Irgendwo, so Dami Charf, wüssten wir in unserem Hinterkopf, dass unser Leben endlich ist und wir unsere Tage nicht vertun sollten, doch in Zeiten von hohem Stress ließen die meisten Menschen als Erstes die Dinge unter den Tisch fallen, die ihnen eigentlich guttäten.
—–> Fühlst du dich jetzt genauso ertappt wie ich? Warum machen wir das eigentlich – warum opfern wir, was uns glücklich macht, für Dinge, bei denen wir funktionieren müssen oder glauben, es zu müssen?

Oder warum verbringen wir unsere Zeit – anstelle eines wirklichen sinnlichen Erlebens – zunehmend in einer virtuellen Realität? Dami Charfs Antwort: »Das Leben in seiner Realität fordert Mut von uns und die Konfrontation mit uns selbst und anderen.« Ihrer Meinung nach ist eine Abkoppelung vom Körper inzwischen eher normal als auffällig. Dieser Mangel an Körperwahrnehmung führe dazu, dass wir auch unsere Gefühle nur noch wenig wahrnähmen, sie oftmals durch Gedankenbilder oder Erwartungen ersetzten, wie sich ein Erlebnis anfühlen sollte, und dann sehr enttäuscht seien, wenn die Realität den Erwartungen nicht entspräche. Wenn wir am Ende unseres Lebens satt sein wollen vom Leben, sei es unumgänglich, unsere Emotionen zu fühlen und gegebenenfalls zu regulieren, um echtes Lebensglück zu verspüren.

Die Autorin spricht von einem Toleranzfenster, das vorgibt, wie viel Erregung wir im Guten wie im Schlechten tolerieren können, ohne überfordert und gestresst zu sein bzw. aus dem Rahmen zu fallen. Die Weite dieses Toleranzfensters ist nicht nur hinsichtlich Stressresistenz wichtig, sondern auch dahingehend, wie viel Freude und Glück ein Mensch in sich zu halten vermag. Wenn unser Toleranzfenster zu eng ist, kann sich unser Leben schlimmstenfalls wie eine Fahrt auf einer Achterbahn anfühlen, wie eine ständiger Wechsel zwischen Übererregung und Erschöpfung. Ein Zustand, den hochsensible Menschen höchstwahrscheinlich am besten kennen dürften. Dami Charf weist – wie schon im Eingangszitat – darauf hin, dass unser Körper die einzige Heimat ist, die wir immer haben und die uns das ganze Leben lang begleitet – doch sind wir liebevoll mit ihm verbunden oder muss er einfach nur funktionieren wie eine Maschine?

–> Übung: Öfter mal innehalten und sich fragen: Wie viel von mir fühle ich jetzt gerade bzw. fühle ich noch in meinem Körper, wenn ich in eine Beschäftigung – beispielsweise am PC – eintauche? (Gefühle zu spüren, seien es angenehme oder unangenehme – das macht uns lebendig.)

Gefühle finden im Körper statt; die Flucht in den Kopf ist eine Notlösung, um sich selbst – und mögliche Verletzungen in der Vergangenheit – nicht fühlen zu müssen. Das ist besonders bei Menschen der Fall, die viele noch unverarbeitete, häufig unbewusste Verletzungen in sich tragen. Diese führen zu einer Dysregulation des Nervensystems, sodass Körper und Psyche ständig vor Gefahren warnen, was das Leben sehr anstrengend macht. Alles zu tun, um sich vor dem Schmerz zu schützen, bestimmte Enttäuschungen und Verletzungen nie wieder erleben zu müssen, ist verständlich, doch steht unserem Glück im Weg. Es gehört zum Leben, auch einmal verletzt zu werden; gerade dies, den Schmerz fühlen zu können, zu trauern und zu weinen, macht uns menschlich. Heilung entsteht, wenn wir uns auf Beziehungen zu anderen Menschen einlassen, also darauf, zu lieben, sich lieben zu lassen und sich in liebevoller Verbundenheit zu entfalten – sei es in einer Liebesbeziehung oder in einer Freundschaft. Das »Nachlernen« als Erwachsene kostet viel Zeit und Mühe, aber es ist möglich und lohnt sich.

Dami Charf vertieft in ihrem Ratgeber wesentliche Grundlagen unseres Lebensglücks, wie sie in immer mehr Studien des neueren Zweigs der Positiven Psychologie herausgearbeitet werden. Sie gibt auch einen kurzen Ausblick auf die Zukunft: »In einigen Jahren wird die KI uns alle besser kennen, als die meisten Menschen sich selbst. Wenn wir einigermaßen bewusste Konsumenten bleiben wollen, dann ist Selbsterkenntnis ein absolutes Muss.«

Dami Charf hat mein Verständnis darüber erweitert, dass unser Körper der Zugang zu unserer Lebendigkeit ist. Je mehr wir uns in diesen Raum der sinnlichen Erfahrung begeben, desto weniger leben wir in unserem Kopf. Starke positive Gefühle à la Rüssel hoch! lassen uns innerlich weit und erfüllt sein, von dem, was wir erleben, was letztendlich auch unseren Körper aufrichtet und uns in den Fluss des Lebens bringt – ein wunderbares Lebensgefühl!

–> Übung: Tanz mal ein bisschen … und spüre, wie es dir danach geht.
—–> Super, so gut, dass ich das täglich mache. Tanzen gehört uneingeschränkt zu meinen Lebenselixieren.

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