Fotoausflug – Der Potsdamer Phönix

Bei den Recherchen zu meiner Kurzgeschichte Wie Phönix aus der Asche stieg, entdeckte ich, dass sich auch der Potsdamer Bildhauer Horst Misch (* 1931) vom Phönix-Mythos hat inspirieren lassen. Natürlich wollte ich dieses 1983 geschaffene Kunstwerk sehen. Das Trio Elefant, Fisch und Vogel Phönix steht Am Moosfenn im Potsdamer Stadtteil Waldstadt II.

Ursprünglich wurden die stilisierten Tiere aus rötlichem Kunststein als Kletterobjekte für einen Spielplatz geschaffen. Doch die runden Durchbrüche eignen sich nicht nur zum Klettern, sondern heben auch die Schwere der Steinobjekte auf. Sie können auch als Hinweis auf die Verletzbarkeit des Lebens aufgefasst werden. Dabei stehen die Kunstfiguren Elefant, Fisch und Vogel Phönix für unsere drei Lebenswelten: Erde, Wasser und Luft.

Der Elefant, der achtsam in den Wald blickt, erinnerte mich daran, dass ich mir kürzlich zum Weltelefantentag 2022 darüber Gedanken gemacht habe, wie lange es wohl auf unserer Erde noch Elefanten in freier Wildbahn geben wird. Auch unser Fotoausflug in den Zoo Eberswalde machte uns in einer stillen Gedenkecke mit Grabsteinen für ausgestorbene Tiere darauf aufmerksam, wie verletzbar das irdische Leben ist.

Beim geöffneten Fischmaul kam uns sofort in den Sinn, dass seit Tagen tonnenweise tote Fische ans Ufer der Oder geschwemmt werden. Eine einzelne Ursache für diese Umweltkatastrophe lasse sich bislang nicht erkennen, berichtet das Brandenburger Landesumweltamt.

Uns Erdbewohnern wird immer deutlicher und drastischer vor Augen geführt, dass unser Lebensraum aus dem Gleichgewicht geraten ist. Den Vogel Phönix möchte ich jedoch gern als ein Symbol der Hoffnung, der Zuversicht und des Neuanfangs sehen. Insbesondere die junge Generation zeigt ein viel größeres Bewusstsein für den Schutz unserer Lebenswelten Erde, Wasser und Luft – sei es Naturschutz, Artenschutz, Klimaschutz.

Der Phönix steht nicht nur für Neuanfang, sondern auch für Heilung. In Persien wird er als Symbol für Medizin verwendet, ähnlich wie in der westlichen Welt die Schlange um den Stab des Äskulap, des griechischen Gottes der Heilkunst.

Schaut euch nun bei der Kunst im Wald an, wie sich der Potsdamer Phönix bei Sonnenaufgang in unserer Fantasie vom Grund des Waldbodens in die Lüfte schwingt. Mit Zuversicht – denn Zuversicht ist die innere Überzeugung, dass sich Zukünftiges positiv entwickeln wird, die innere Kraft, die uns hilft, Vergangenes hinter uns zu lassen, neue Perspektiven in der Gegenwart zu sehen und diese auch zu ergreifen.

Wir sehen zurzeit hier bei uns in Brandenburg, wie sich die Natur nach verheerenden Bränden aus der Asche heraus ins neue Leben zurückkämpft, neu austreibt, obwohl es kaum Regen gibt. Wie Phönix aus der Asche – doch es dauert eine lange Zeit, bis verkohlte Laubbäume von unten her wieder austreiben und wieder zu einem neuen Wald werden.

Bei diesem Fotoausflug sind wir nach unserem künstlerischen Höhenflug noch in das Waldgebiet Ravensberge eingetaucht und bis zum Teufelssee gewandert – froh, dass diese Bäume noch standen und wir ihre heilsame Wirkung bei einem herrlich schattigen Waldspaziergang genießen durften.

Wenn euch der Beitrag gefallen hat, würden wir uns über einen Kommentar von euch sehr freuen. Ihr könnt euch gern zu unserem monatlichen Newsletter anmelden.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert