Weltbuchtag – 23. April 2021

Logo Welttag des Buches, Public domain, via Wikimedia Commons

Während Deutschland am 23. April den Tag des deutschen Bieres begeht, gilt der 23. April international seit 1995 als Welttag des Buches (World Book and Copyright Day). Die UNESCO hat diesen weltweiten Aktionstag eingerichtet, um die Freude am Lesen in den Mittelpunkt zu rücken und auf Bücher und die Rechte ihrer Autoren und Autorinnen aufmerksam zu machen.

Eine gute Idee, finde ich, nicht nur auf die Bücher, sondern auch auf die Rechte hinzuweisen. Wenn ich daran denke, dass die meisten Schriftsteller/innen etwa ein Jahr lang viele Stunden am Tag an einem Buch schreiben, das in wenigen Stunden gelesen ist, dann fallen mir dazu Köche/Köchinnen ein, die häufig auch sehr lange in der Küche werkeln für ein leckeres Menü, das im Handumdrehen verspeist ist. Oftmals wird noch nicht einmal richtig gewürdigt, mit wie viel Liebe gekocht oder – um bei den Büchern zu bleiben – mit wie viel Kreativität und Liebe zum Detail daran gearbeitet wurde.

Tatsache ist leider, dass die künstlerisch Tätigen meist am wenigsten an ihrer Kunst verdienen. Viele Menschen wissen nicht, dass im Falle eines Buches etwa die Hälfte bei der Druckerei bleibt, und selbst wenn es ein eBook ist, greifen vor allem die Verkaufsstellen und Verkaufsplattformen fast die ganze andere Hälfte ab. Die ein oder zwei Euro pro Buch, die beim kreativ Tätigen ankommen, werden ihm nur dann den Lebensunterhalt sichern können, wenn er ein bekannter Bestsellerautor ist, der jeden Monat tausendfach verkauft. Eines ist klar: Künstler wird man nur aus wahrer Leidenschaft, und es ist jedem Einzelnen das Glück zu gönnen, Anerkennung für seine Werke zu finden.

Das Datum des 23. April für den Weltbuchtag geht übrigens zurück auf den Georgstag und die katalanische Tradition, eine Rose und ein Buch zum Namenstag des Volksheiligen Georg zu verschenken. Sie beruht wahrscheinlich auf einer Legende vom Heiligen Sankt Georg, die ich hier frei erzählen möchte:

Im Dorf Montblanc der Provinz Tarragona im Nordosten Spaniens versetzte ein Drachen die Bewohner in Angst und Schrecken. Um weitere Verwüstungen zu verhindern, wollte man ihm ein Menschenopfer bringen. Als das Los ausgerechnet die Prinzessin traf, kämpfte St. Georg gegen den Drachen und tötete ihn mit einem Schwertstoß ins Herz. Aus dem Blut des Drachen wuchs ein Rosenstrauch. St. Georg nahm eine Rose und bot sie der geretteten Prinzessin an. So wurde im 15. Jahrhundert die Tradition geboren, am Georgstag eine rote Rose zu verschenken.

Dass am gleichen Tag auch gern ein Buch verschenkt wird, ist dem Zufall zu verdanken, denn man wollte den berühmtesten Schriftsteller Spaniens, Miguel de Cervantes, würdigen und wählte dafür seinen Todestag, den 23. April 1616. So kommt es, dass heutzutage in Katalonien am Diada de St. Jordi die Fassaden mit Rosen sowie katalanischer Flagge geschmückt und die Straßen von Büchertischen und Rosenständen gesäumt sind, damit alle brauchgemäß eine rote Rose und ein Buch verschenken können.

Warum also am Weltbuchtag nicht wieder einmal ein Buch verschenken? Wer weiß, vielleicht wird dadurch bei dem einen oder anderen die Freude am Lesen geweckt. Für mich ist Lesen ein Genuss, für den ich mir – trotz Alltag – immer Zeit nehme. Falls euch eines meiner Rüssel-hoch-Bücher gefällt, würdet ihr mir eine positive Rezension dazu schreiben? Das wäre eine riesengroße Freude für mich; es wäre so, als ob ihr mir eine Rose der freundschaftlichen Verbundenheit überreicht. Dankeschön!

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