Elefantöses – Google Doodle von Ahmed dem Elefanten
»Am heutigen 6. Dezember, dem Nikolaustag, ehrt Google Ahmed den Elefanten mit einem sehr schönen Google-Doodle, das auf vielen internationalen Startseiten gezeigt wird. Ahmed war ein kenianischer Elefant, der sich durch zwei Besonderheiten abhob und bis heute einzigartig geblieben ist. Das auffälligste Merkmal steht im Mittelpunkt des heutigen Google-Doodles: Seine Stoßzähne.«
So lautet die Erklärung der Suchmaschine Google zu ihrem heutigen Google Doodle, ihrem thematisch veränderten Logo. Dann folgt ein in warmen Gelb- und Brauntönen gehaltenes Bild mit einem stilisierten Elefanten, der einen unglaublich langen Stoßzahn trägt, in den sich das Wort Google schmiegt. Im Hintergrund ist eine Elefantenherde zu sehen, die von Touristen bestaunt wird. Einer der Elefanten ragt mit seinen langen Stoßzähnen heraus – es ist Ahmed der Elefant.
Die Rede ist von einem der Big Tusker (Mächtigen Stoßzahnträger), wie besonders große, alte und majestätische Afrikanische Elefanten mit besonders langen Stoßzähnen genannt werden. Es gibt nur noch sehr wenige von ihnen. Zuletzt habe ich vom Ableben der Tusker Tim und Satao berichtet. Auch der Tusker Ahmed ist nicht mehr am Leben. In den 1960ern, als unglaubliche Preise für Elfenbein gezahlt wurden, sichteten ihn Wanderer in den Bergen Nordkenias, im Marsabit National Park. Er wurde als König von Marsabit berühmt, da seine Stoßzähne fast den Boden berührten. Es wird erzählt, dass er deswegen einen Hügel nur rückwärts besteigen konnte.
1970 stand Ahmed der Elefant im Mittelpunkt zahlreicher Fernsehprojekte. Kinder wurden dadurch angeregt, sich für Ahmeds Schutz vor Wilderern einzusetzen. Sie schickten Briefe an Kenias Präsidenten Mzee Jomo Kenyatta, der den berühmtesten Elefanten der Welt per Präsidialdekret unter seinen Schutz stellte. Game Ranger (Wildhüter) bekamen den Auftrag, Tag und Nacht über den Tusker zu wachen, bis er 1974 im Alter von etwa 55, vielleicht auch 65 Jahren, im Bergwald von Marsabit eines natürlichen Todes starb.
Präsident Kenyatta sorgte auch dafür, dass er für die Nachwelt präpariert wurde. Der Elefantenbulle Ahmed galt als gutmütig, fast zutraulich und war leicht zu beobachten und zu fotografieren, wie Wolfgang Schenk berichtet, der damals Chefpräparator der Firma Zimmermann in Nairobi war. Bei der Präparation wurden wurden im Elefantenkörper alte Gewehrkugeln entdeckt. Eine lebensgroße Nachbildung von Ahmed dem Elefanten ist heutzutage im Vorhof des Nairobi National Museum zu sehen. Auch sein Skelett und seine legendären Stoßzähne sind ausgestellt. Sie waren 3 Meter lang und jeder wog fast 70 kg.
Im krassen Gegensatz zu Kenias Präsident Mzee Jomo Kenyattas beschützenden Einstellung gegenüber Elefanten feierte 2015 der Präsident von Simbabwe, Robert Gabriel Mugabe, seinen 91. Geburtstag damit, dass er für seine Gäste zwei Elefanten schlachten ließ, was von Umweltschützern scharf kritisiert wurde. Wildexperten befürchten, dass die Nachfrage nach Elefantenfleisch in einigen afrikanischen Ländern eine noch größere Bedrohung sein könnte als der Elfenbeinhandel. Besonders die Waldelefanten sind davon betroffen.
Dagegen ist bekannt, dass Kenia seine Elefantenbestände und andere Wildtiere schützt. 2021 wurde Kenias damaliger Präsident Uhuru Muigai Kenyatta in der Tagesschau wie folgt zitiert: »Es ist unser Nationalerbe. Etwas, worauf wir stolz sein können. Ich möchte der Schutzbehörde dazu gratulieren, wie erfolgreich sie gegen Wilderei vorgeht. Das zahlt sich aus, wie wir jetzt sehen. Wir haben die Verluste bei Elefanten, Nashörnern und andere bedrohten Tierarten gestoppt.«
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