Buchvorstellung – »10 Gebote für starke Frauen«
Zehn Gebote für ein gutes Selbstwertgefühl
I. Du sollst stolz auf dich sein
Was antwortest du, wenn du gefragt wirst, ob du Grund hast, stolz auf dich selbst zu sein? Sträubt sich jetzt etwas in dir? Auch ich habe mich lange innerlich dagegen gesträubt, stolz auf mich zu sein. Schließlich bin ich mit Sätzen wie »Eigenlob stinkt« und »Bescheidenheit ist eine Zier« großgeworden. Auf keinen Fall möchte ich eine »Angeberin« oder »Wichtigtuerin« sein.
Ursual Nuber, Autorin des 126-seitigen Buches 10 Gebote für starke Frauen, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2004, macht gleich in der Einleitung zwei Vorschläge, wie die Antwort auf die Frage Bist du stolz auf dich? aussehen könnte:
Antwort A
Ich bin ein ziemlich kluger Mensch, voller Selbstvertrauen und Stärke. Klar, manchmal gelingt etwas nicht so, wie ich es mir vorstelle, aber im Großen und Ganzen bin ich doch erfolgreich. Es gibt Menschen, die mich sehr mögen, aber ich habe auch Feinde und Neider. Das ist normal. Meine Lebenseinstellung ist grundsätzlich positiv und optimistisch. Stolz? Ja, hin und wieder bin ich schon stolz auf mich.
Antwort B
Ich bin nichts Besonderes. Meine Leistungen sind nicht überragend, wenn mir mal etwas besonders gut gelingt, dann ist das eben Glück. Andere Menschen bedeuten mir viel, ich tue alles, damit sie mich mögen und zufrieden mit mir sind. Auf mich kann man sich verlassen. Darauf bin ich stolz. Aber sonst? Nein, zu Stolz sehe ich keinen Anlass. Ich bin eher bescheiden und zurückgezogen. Aufmerksamkeit ziehe ich nicht gerne auf mich. Es drängt mich nicht in den Mittelpunkt.
Solltest du eher zu Antwort B tendieren, dann könnten die Inhalte dieses Buches eine Offenbarung für dich sein. Ursula Nuber, Diplompsychologin und Chefredakteurin der Zeitschrift Psychologie Heute, erklärt kurz und bündig, dass ein schwaches Selbstwertgefühl nicht unveränderliches Schicksal ist, sondern gestärkt werden kann.
—> Ursula Nubers Tipp: In der Öffentlichkeit das Gelungene betonen und nicht aus überzogener Ehrlichkeit auf vorhandene oder eingebildete Schwachpunkte hinweisen.
II. Du sollst Grenzen setzen
Zwischen »mir« und »dir«, zwischen »meinen Bedürfnissen« und »deinen Bedürfnissen«. Selbstwertstarken Menschen fällt es nicht schwer, auch einmal nein zu sagen, während Selbstwertschwache viel zu oft ja sagen. Zu einem starken Selbst gehört auch, auszuhalten, dass nicht alle Menschen einen mögen.
—> Ursula Nubers Tipp: »Allen kann man es nicht recht machen« – diesen Satz, der für selbstwertstarke Menschen eine Selbstverständlichkeit ist, hinter den Spiegel stecken und verinnerlichen.
III. Du sollst Nachsicht mit dir haben
»Das ist nicht gut genug« – wie oft hast du das schon über dich gedacht? Menschen mit einem schwachen Selbstwertgefühl sind oft Perfektionisten, die vor allem zwei Denkfehler begehen: Das Alles-oder-nichts-Denken nach dem Muster »Entweder halte ich den strengen Plan zu 100 Prozent durch oder ich habe versagt« und das Wenn-dann-Denken nach dem Muster »Wenn ich mich mehr anstrenge, dann bekomme ich Anerkennung«.
—> Ursula Nubers Tipp: Wer sich bei solchen Denkfehlern ertappt, sollte sich klarmachen: Perfekt sein zu wollen, heißt, übermenschlich sein zu wollen. Das hat nichts mit der Realität zu tun.
IV. Du sollst nicht ständig ein schlechtes Gewissen haben
Es leuchtet ein, dass es nicht das Selbstwertgefühl stärkt, wenn wir ständig an uns herumkritisieren, weil wir etwas nicht perfekt erledigt haben. Auch schädliche »gute« Vorsätze, die auf dem Hintergrund einer überzogenen Selbstkritik gefasst werden – nach dem Muster »Ich-bereue-Vorsatz« (Beispiel: Ab morgen halte ich Diät!), »Ich-sollte-Vorsatz« (Beispiel: Ich sollte mich mehr bewegen!) oder Ich-mag-mich-nicht-Vorsatz« (Beispiel: Dafür bin ich zu dumm, zu unkonzentriert, zu willensschwach!) – scheitern zwangsläufig.
—> Ursula Nubers Tipp: Eine Aufgabe finden, der man sich selbstvergessen hingeben kann – mit voller Konzentration ein Buch lesen, Musik hören oder Unkraut jäten … Was getan wird, ist unwichtig, Hauptsache, man tut es mit voller Achtsamkeit. Denn diese Achtsamkeit baut Selbstunzufriedenheit ab.
V. Du sollst Verantwortung für dein Leben übernehmen
Wer überzeugt ist, nichts bewirken und nichts beeinflussen zu können, verliert den Glauben an sich selbst, während das Gefühl, für sich selbst verantwortlich zu sein, das Selbstwertgefühl stärkt. Jeder Mensch ist selbst verantwortlich für seine Entscheidungen und sein Handeln, für die Erfüllung seiner Wünsche, für die Art und Qualität seiner Beziehungen, für sein persönliches Glück, für sein Denken.
—> Ursula Nubers Tipp: Sich die Verantwortung zurückholen, die man in dem einen oder anderen Lebensbereich an andere abgegeben hat, um sich künftig nicht mehr hilflos, energielos und machtlos zu fühlen.
VI. Du sollst nicht alles persönlich nehmen
Für Menschen, die keine starkes Selbstwertgefühl besitzen, können schamvolle Erlebnisse zur Tortur werden, denn Schamgefühle sind ein großer Feind des Selbstwertgefühls. Diese können uns so blockieren, dass wir mit der Zeit vor lauter Angst, etwas falsch zu machen, unerbittlich mit uns selbst werden. Deshalb ist es wichtig, anders denken bzw. bewerten zu lernen.
—> Ursula Nubers Tipp: Sich die Frage stellen Was hat das mit mir zu tun? Wer darauf keine Antwort findet, sollte anderen Menschen nicht länger erlauben, die eigenen Gedanken zu blockieren.
VII. Du sollst klar und deutlich deine Meinung äußern
Selbstbehauptung bedeutet nicht, rücksichtslos seine Interessen durchzusetzen, aufzutrumpfen oder dominant aufzutreten. Gesunde Selbstbehauptung bedeutet vielmehr, überzeugt davon zu sein, dass die eigenen Wünsche und Vorstellungen wichtig sind und ernst genommen werden sollten, eigene Bedürfnisse angemessen zum Ausdruck zu bringen, Ansichten nicht zurückzuhalten aus Angst, man könnte etwas Falsches sagen oder andere vor den Kopf stoßen, und es bedeutet, anderen klarzumachen, dass man nicht auf der Welt ist, um ausschließlich die Erwartungen anderer zu erfüllen.
—> Ursula Nubers Tipp: Zeigen, wer man ist. Das gelingt am besten mit einem selbstbewussten Kommunikationsstil, wozu auch die Körpersprache gehört. (Das Wie wird im Buch ausführlich erklärt).
VIII. Du sollst dich mit deinen Stärken und Schwächen akzeptieren
Solange wir denken, dass unser persönlicher Wert maßgeblich vom Aussehen abhängt, liegt unser Selbstwertgefühl an der Leine. Wenn wir es losbinden wollen, müssen wir lernen, sowohl unser Äußeres als auch unser Inneres zu akzeptieren. Selbstakzeptanz und ein stabiles Selbstwertgefühl schützen vor den Zwängen eines überzogenen Schönheitsideals.
—> Ursula Nubers Tipp: Aufhören, dem Aussehen zu viel Bedeutung zuzumessen, und keine Energie für unnötige Schönheitssorgen verschwenden.
IX. Du sollst deinem Erfolg nicht selbst im Weg stehen
Was ist der Grund für so ein seltsames Verhalten? Niemand würde doch Erfolglosigkeit dem Erfolg vorziehen. In der Angst vor dem eigenen Erfolg kumulieren alle typischen Denkmuster und Verhaltensweisen Selbstwertschwacher. Das sind zum Beispiel die Unfähigkeit, stolz auf sich sein zu können, Perfektionszwang, Furcht vor Kritik, Angst vor Verantwortung, negative Gedanken über die eigenen Fähigkeiten. All das zusammengenommen führt mehr oder weniger bewusst zur Selbstsabotage.
—> Ursula Nubers Tipp: Sich klarmachen, dass es nicht selbstsüchtig oder egoistisch ist, sich für eigene Interessen und Ziele einzusetzen. Erfolg zeigt, dass man etwas wert ist, und dieses Gefühl lässt das Selbstvertrauen wachsen. Erfolgreich sein zu wollen, ist eine wichtige Voraussetzung für ein starkes Selbst.
X. Du sollst auch dir selbst Gutes tun
Diese entspannte Haltung ist eine weitere wichtige Voraussetzung für ein stabiles Selbstwertgefühl, denn ständiges Nachgrübeln über sich selbst, Selbstvorwürfe und Selbstzweifel bedeuten Stress, dessen Übermaß uns die Grundlage für Gesundheit und Selbstzufriedenheit entzieht.
—> Ursula Nubers Tipp: Um regelmäßig eine Entspannungsreaktion auslösen zu können, um eine erholsame Distanz zum Alltag und zu sich selbst zu finden, sind zwei Dinge nötig: Richtig atmen und alle störenden Gedanken ausblenden.
Schluss
Weg mit »Ich tauge nichts«, »Ach, das ist doch nichts Besonderes«, »Y ist viel klüger, viel schöner, viel beliebter als ich« oder »Wahrscheinlich geht sowieso wieder alles schief«! 10 Gebote für starke Frauen ist ein Buch, das die wesentlichen Voraussetzungen für ein starkes Selbstwertgefühl auf den Punkt bringt. Klar, dass sich ein starkes Selbst nicht von heute auf morgen entwickelt bzw. nach dem einmaligen Lesen dieses Buches. Deshalb zum Schluss nochmals:
—> Ursula Nubers Tipp: »Machen Sie die »Gebote« zu Ihrem ständigen Begleiter, lesen Sie sie bei Bedarf immer wieder, vor allem jene, die gerade auf Sie besonders zutreffen.«
Als zertifizierte Glückstherapeutin möchte ich diesen 10 Pfeilern eines guten Selbstwertgefühls ausdrücklich zustimmen. Insbesondere Frauen, die darauf konditioniert wurden, besonders nett, bescheiden und zuvorkommend zu sein, kann ich nur wärmstens empfehlen, ihren Fokus auf die Entwicklung eines starken Selbstwertgefühls zu richten. Ein gesundes Selbstwertgefühl ist die Basis für ein glückliches Leben. In diesem Sinne Rüssel hoch!
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