Dahinscheiden eines Eisbergs
Das obligatorische Freiräumen des Gehweges vor unserem Elefantenhaus hat mich wohl nicht so ganz ausgelastet, anders ist es kaum zu erklären, dass ich den Schnee unseres ganzen Hofs mit jedem Neuschnee immer weiter zu einem riesigen (vielleicht etwas übertrieben) Eisberg anhäufte.
Es war einfach schön, mal wieder in weiße Landschaften zu blicken. Der weiße Haufen errinnerte mich an die Schneemassen vor 11 Jahren, als unser Sohn David noch bei uns wohnte und auch Jenny, unser Kurzhaarcollie, noch lebte. Damals hatten David und ich ein Iglu gebaut, ein herrlicher Spaß.
An dieser Stelle komme ich nicht umhin, zumindest zwei Bilder von Jenny zu zeigen. Sie sah immer so großzügig über unsere Macke (natürlich nur aus Sicht eines Hundes 😉) hinweg, alles Mögliche fotografieren zu müssen. Geduldig wartete sie jedes Mal, bis es weiterging.
Und Geduld war auch in einem weiteren Fall vonnöten. David schlief auf dem Boden ein, den Arm über alle 4 (!) Beine von Jenny gelegt. Jenny in ihrer Bewegungsfreiheit einzuschränken, war gar nicht ihr Ding, aber die Kids hatten Narrenfreiheit.
Uups, jetzt bin ich aber weit abgeschweift, sicher fragt ihr euch schon, was es denn nun mit dem Titel dieses Beitrages auf sich hat.
Jedenfalls, es kam, wie es kommen musste, die Temperaturen stiegen und der Eisberg schmolz dahin. Erstaunlich, wie lange sich der Schneehaufen trotz teilweise zweistelliger Tagestemperaturen halten konnte. Mehrere Tage kämpfte er um das nackte Überleben, ergab sich aber schlussendlich doch der Kraft der Sonne.
Mit einem Zeitraffer können solche langsamen Prozesse sichtbar gemacht werden. Das Prinzip ist ganz einfach, man stellt einen Fotoapparat auf ein Stativ und lässt per Timer in bestimmten Zeitabständen automatisiert ein Bild schießen. Anschließend werden diese ganzen Einzelfotos am PC mit einer speziellen Software zu einem Film aneinandergereiht.
Für den folgenden Film habe ich 5 Tage lang für jeweils 7-8 Stunden alle 30 Sekunden ein Bild geschossen, da kommen dann knapp 5000 Einzelbilder zusammen. Der Film spielt diese Einzelbilder mit 24 Bildern pro Sekunde ab, allein damit ergibt sich schon eine Beschleunigung 24×30 = 720-fach.
Das Resultat wäre also, ihr rechnet sicher alle mit, insgesamt 3 Minuten lang. Fand ich zu langweilig, erst mit einer weiteren Beschleunigung um Faktor 4 konnte ich mich schließlich anfreunden.
Kleine Anekdote am Rande. Nachdem sich der Schnee auf unserem Hof – bis auf den Eisberg – verzogen hatte, vermissten wir unseren Türstopper, der immer im Hof vor der Haustür bereitliegt. Ich fragte meine Frau, ob sie ihn irgendwo hingelegt hätte, auch sie konnte sich an keine Umbettung errinnern. Trotz Suche blieb er verschollen. Dass er ausgerechnet unter dem Eisberg sein sollte, hielten wir für abwegig, zumal, selbst als schon ein Großteil abgeschmolzen war, keine Spur vom Türstopper zu sehen war. Ihr ahnt schon, wo er dann doch am letzten Tag der Schmelze auftauchte …
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