Fotoausflug – Wilhelma Stuttgart

Das Grüne U – eine Parklandschaft in Stuttgart, die den gesamten Schlossgarten, ausgehend vom Schlossplatz im Herzen der Stadt, über den Rosensteinpark bis zur rund 30 Hektar umfassenden Wilhelma umfasst – wurde von Architekten früherer württembergischer Könige so angelegt.

So auch das Herzstück der Wilhelma – ein königlicher Park mit historischen Gebäuden im maurischen Stil, deren Gestaltung König Wilhelm I. von Württemberg 1837 in Auftrag gab. Die gesamte Anlage war so geplant, dass der König alle wichtigen Gebäude trockenen Fußes erreichen konnte. Die Herrschaft hatte der zweite König von Württemberg 1816 im historisch bekannten Jahr ohne Sommer angetreten, das wegen eines ungewöhnlich kalten Wetterverlaufs in Europa von Missernten und Hungersnot geprägt war.

Die Sommerresidenz, das Maurische Landhaus (siehe Titelfoto), das auf Anweisung König Wilhelm I. den Namen Wilhelma bekam, wurde 1846 zur Hochzeit von Kronprinz Karl und der russischen Zarentochter und Großfürstin Olga Nikolajewna eingeweiht. Im heutigen zoologisch-botanischen Garten Wilhelma wird es als Gewächshaus genutzt.

Der Zauber eines Zoos liegt darin,
dass er uns die ganze Welt zeigt – an einem Tag.
(Oliver W. Schwarzmann)

Immer wieder stießen wir im Zoo meiner Kindheit auf Plakate mit Sprüchen von Oliver W. Schwarzmann, welche die derzeitigen Baustellen verbargen. Zum Beispiel ist geplant, dass eine neue Anlage für Riesenkängurus und Wombats in der Nähe der Terra Australis entsteht.

AUSTRALIEN

Das überwiegend nachtaktive Goodfellow-Baumkänguru ist stark an ein Leben in den Bäumen angepasst. Sprünge, um Distanzen zwischen Bäumen zu überwinden, stellen kein Problem dar, doch wegen seiner kürzeren Hinterbeine ist es zu hüpfenden Sprüngen wie die bodenbewohnenden Kängurus nicht imstande.

In der Sprache der australischen Ureinwohner hat Koala die Bedeutung ohne Wasser zu trinken, denn Koalas decken ihren Flüssigkeitsbedarf fast ausschließlich über ihre einzige Nahrung: Eukalyptusblätter.

Kein Buch hat so viele Seiten wie die Natur.
(Oliver W. Schwarzmann)

ASIEN

Panzernashörner sind in Bhutan, Indien und Nepal verbreitet. Sie sind als sehr gute Schwimmer bekannt, die sich gern stundenlang baden und suhlen. Ein verhängnisvoller Aberglaube brachte sie an den Rand der Ausrottung. Das Pulver ihres Horns gilt noch heute als Wundermittel, das in chinesischen Apotheken teuer bezahlt wird.

Der inzwischen betagte Leonparden-Kater Datis, der zweimal für Nachwuchs gesorgt hat, ist 2024 vom Kölner Zoo in seine Seniorenresidenz in der Stuttgarter Wilhelma umgezogen, um in Köln Platz für ein neues Zuchtpaar zu schaffen. Sein ursprüngliche Heimat liegt im Iran, aber auch in Afghanistan und Turkmenistan gibt es es noch Bestände Persische Leoparden, die jedoch aufgrund von Lebensraumverlust und Verfolgung stetig kleiner werden.

Wenn der Schneeleopard in bis zu 6.000 Meter Höhe in der schwer zugänglichen Hochgebirgsregion Zentralasiens zum Sprung ansetzt, kann sich der Lauerjäger mit seinen starken Hinterbeinen unglaubliche dreizehn Meter in Richtung Beute katapultieren! Sein langer Schwanz hilft ihm dabei, die Flugrichtung zu steuern. Mit seinem dicken Fell wirkt er massig, ist jedoch kleiner und leichter als ein durchschnittlicher Leopard. Der Schneeleopard lebt zurückgezogen als Einzelgänger und ernährt sich in erster Linie von mittelgroßen Huftieren sowie Nagetieren des Gebirges.

Auf der Website der Wilhelma heißt es: Die Nachzucht des Schneeleoparden in den Zoos der Welt ist angesichts des stark zurückgehenden Freilandbestandes von besonderer Bedeutung. Es gibt heute über 400 Irbisse [wissenschaftliche Name für den Schneeleoparden] in Menschenobhut, von denen bereits zwei Drittel im Zoo geboren sind.

Seine auffällige Schwarzweiß-Zeichnung unterscheidet den Schabrackentapir deutlich von anderen Tapirarten. Sein Rüssel ist ein feinfühliges Tast-, Greif-, und Riechorgan. Seine Verbreitung: Süd-Myanmar, West-Thailand, Malaiische Halbinsel, Sumatra.

Man lernt von der Natur am besten – sie schult an Beispielen, nicht mit Belehrungen.
(Oliver W. Schwarzmann)

AFRIKA

Der Bestand an Grevy-Zebras beträgt zurzeit weltweit nur noch etwa 2.000 Tiere mit abnehmender Tendenz. Die Herde der Wilhelma ist – mit bisher über 60 geborenen Fohlen – in den letzten Jahren eine der erfolgreichsten Zuchtgruppen in Europa gewesen. Auch bei den Geparden gab es Nachwuchs. Die Gepardenmutter Niara hat Ende April 2025 sechs Welpen zur Welt gebracht.

Das auffälligste Merkmal der Dscheladas ist ein roter, haarloser Fleck auf der Brust, der bei Männchen sanduhrförmig und in der Brunftzeit leuchtend rot ist. Bei den Weibchen bildet sich bei Paarungsbereitschaft eine Reihe roter Warzen.

Die Natur ist deshalb so bewundernswert, weil sie
eine beneidenswerte Eigenschaft besitzt – sie stellt das Leben in den Mittelpunkt.
(Oliver W. Schwarzmann)

EUROPA

Der Braune Zackenbarsch, der nicht nur im Mittelmeer, sondern auch im Ost- und Westatlantik vorkommt, ist der König der Felsgründe, bis in 200 Meter Tiefe. Mit fünf Jahren wird der protogyne Zwitter als Weibchen geschlechtsreif und wandelt sich mit 14 – 17 Jahren in ein Männchen um. Er kann bis zu 50 Jahre alt, bis zu 1,50 m lang und bis zu 60 kg schwer werden.

Nachts gehen die Rotfeuerfische auf die Jagd nach Fischen und Garnelen. Dabei benutzen sie ihre ausgebreiteten, großen Brustflossen, um die Beute wie mit einem Netz in die Enge zu treiben, die dann durch den durchs Aufreißen der großen Mäuler entstehenden Sog eingesaugt werden. Die stacheligen Strahlen der Rückenflossen enthalten ein starkes Gift.

Die Natur ist der Ursprung aller Fantasie.
(Oliver W. Schwarzmann)

NORDAMERIKA

Der Kalifornische Seelöwe ist eine Ohrenrobbe, die an den nordamerikanischen Küsten des Pazifiks verbreitet ist. In der Wilhelma schwimmen die Seelöwinnen und der massige Seelöwenbulle in 35.000 Litern Cannstatter Mineralwasser! Und fühlen sich offensichtlich pudelwohl!

SÜDAMERIKA

Ein individuelles Unterscheidungsmerkmal für Brillen- bzw. Andenbären ist die gelb-weiße Gesichtszeichnung, die keineswegs immer wie eine Brille die Augen ganz umranden muss. Zur Zeit ist Brillenbär Hubärt aus Österreich zu Besuch. Er soll für Nachwuchs sorgen. Seine Auserwählte ist die Brillenbärin Suyana, doch die reagierte zuerst mit lautem Fauchen und einer Ohrfeige, doch mittlerweile haben sie sich wohl gepaart.

In dem Biotop eines südamerikanischen Regenwalds mit Wasserfall und Flusslandschaft sind viele Vogelarten, Fledermäuse, Echsen und Frösche frei im Haus unterwegs.

Der Bulle Frederick, Deutschlands größtes Krokodil, wiegt 520 Kilogramm und misst bis zur Schwanzspitze 4,31 Meter. Sein Alter wird auf 55 Jahre geschätzt. Leistenkrododile sind die größten heute lebenden Krokodile, gefolgt von den Nilkrokodilen. Frederick stammt aus Australien, womit sich der Kreis der Kontinente wieder schließt. Er gehörte zu den Mitbegründern des Crocodylus Park in der Küstenstadt Darwin, einer Einrichtung, die der Forschung, Nachzucht und Tiererlebnisse der Besucher diente.

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