Fotoausflug – Schlossgut Altlandsberg

Reichsfreiherr Otto von Schwerin – Herr über Alt-Landsberg von 1654 bis 1679

Freiherr Otto I. von Schwerin (1616-1679) entstammte der pommerschen Adelsfamilie Schwerin, war dreimal verheiratet und gehörte zu den einflussreichsten Politikern am brandenburgischen Hof. Der Diplomat leitete ab 1658 als Erster Minister des Kurfürstentums Brandenburg die auswärtigen Angelegenheiten.

Auch sein Sohn, Graf Otto II. von Schwerin (1645 – 1705) wurde Geheimer Rat und Diplomat. Sein Enkelsohn, Graf Friedrich Wilhelm von Schwerin (1678 – 1727) diente als Staatsminister dem preußischen König Friedrich I., für dessen Erziehung sein Großvater verantwortlich gewesen war.

Ab 1654 erbaute Freiherr Otto I. von Schwerin seinen Landsitz im Alten Landsberg. Das Gebäude links hinter der Büste ist allerdings nicht Schloss Altlandsberg, sondern ein restauriertes Gutshaus, das erst um 1880 im Stil des Historismus erbaut wurde, nachdem das Schloss 1757 abgebrannt war.

Auf dem heutigen Schloss-Areal im brandenburgischen Altlandsberg (östlich von Berlin im Landkreis Oder-Spreewald) steht ein Modell des 1757 völlig niedergebrannten Schlosses. Schuld war ein Schornsteinbrand durch die Inbetriebnahme der stillgelegten Küche während der Hochzeit des damaligen Amtsrates – ein höherer preußischer Beamter, der das Schlossgut verwaltete.

Herrscher mit Bezug zum Schloss Altlandsberg

Friedrich Wilhelm (1620-1688) wurde der Große Kurfürst genannt, nachdem er 1675 in der Schlacht bei Fehrbellin die Schweden besiegt hatte. Aus dem Haus Hohenzollern stammend war er seit 1640 Kurfürst von Brandenburg und Herzog in Preußen. Europaweite Beachtung fand 1685 seine Aufnahme von etwa 20.000 verfolgten Hugenotten (Edikt von Potsdam), die für einen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung Brandenburg-Preußens sorgte.

Sein Freund und lebenslang erster Staatsmann war Freiherr Otto I. von Schwerin, der 1662 sein Schloss in Altlandsberg erweiterte – für die ihm angetragene Erziehung der Söhne des Großen Kurfürsten, den siebenjährigen Kurprinzen Karl Emil und ab 1665 auch für den zwei Jahre jüngeren Friedrich.

Friedrich I. (1657-1713), erbte von seinem Vater, dem Großen Kurfürsten, ab 1688 die Titel Kurfürst von Brandenburg und souveräner Herzog in Preußen und erhöhte sich 1701 zum ersten König in Preußen. Vom Volk wurde er wegen seiner Skoliose Schiefer Fritz genannt.

Um seinen Wunsch nach Rückkehr an den Ort seiner Jugend zu verwirklichen, kaufte er 1708 vom Enkel des Freiherrn Otto I. von Schwerin, die Herrschaft Altlandsberg für 200.000 Thaler in bar, wandelte sie in ein königliches Amt um und baute Schloss Altlandsberg als dreiflügeligen Barockbau zu einer Nebenresidenz aus, während sein Hauptsommersitz Schloss Oranienburg blieb.

Mit seinen vielen Prunkschlössern wollte es der preußische König den absolutistischen Herrschern der Nachbarländer gleichtun. An seine enge Bindung zum Schloss Altlandsberg in seiner Jugend und im Alter erinnert heute noch eine Ansiedlung, die den Namen Friedrichslust trägt.

Sohn Friedrichs I. war Friedrich Wilhelm I. (1688-1740). Er erhielt den Beinamen Soldatenkönig, da er ein starkes preußisches Heer aufbaute. Nach dem Tod seines Vaters verfügte er 1714 die Stilllegung von Schloss Altlandsberg und Entfernung der Ausstattung wie Mobiliar, Paneelen und Kamine. Auch die Orangerie und die Gartenarchitekturen wurden demontiert und in die Parks von Schloss Charlottenburg bzw. Schloss Kossenblatt verlagert. 1742 wurden sogar große Parkbäume abtransportiert und der Schlosspark Altlandsberg danach für den Ackerbau genutzt. Die Prachtkutschen wurden verkauft. Ab 1720 erhöhte der Soldatenkönig die Anzahl der in Altlandsberg stationierten Dragoner (berittene Soldaten) auf 150. Er selbst besuchte Altlandsberg nur für jeweils wenige Tage.

Des Soldatenkönigs Sohn wiederum war Friedrich II., der Große (1712-1786), volkstümlich Alter Fritz genannt, ja genau der, der am Südhang des Potsdam-Bornstedter Höhenzugs einen terrassierten Weinberg anlegen und von 1747 bis 1747 nach eigenen Skizzen ein kleines Sommerschloss im Stil des Rokoko errichten ließ – heute das weltberühmte Schloss Sanssouci. Er war in seinem ganzen Leben wahrscheinlich nur einen einzigen Tag lang zu Gast auf Schloss Altlandsberg, und zwar als zehnjähriger Kronprinz (1722).

Mit diesem geschichtlichen Hintergrund
folgen nun unsere Fotos
vom Schlossgut Altslandsberg

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