Fotoausflug – Seenburger Fenn – Sümpelfichten

Seit 2002 stehen knapp 100 Hektar Land entlang der nach Seeburg führenden Potsdamer Chaussee unter Naturschutz, um eine strukturreiche Landschaft mit Feuchtgebieten und Kleingewässern zu sichern. Ein großer Teil gehört zum Gutspark Groß Glienicke. Laut einer Beschreibung der Stadt Potsdam, wo sich der größte Teil des Seenburger Fenn – Sümpelfichten befindet, ist das Gebiet ein Mosaik aus Kleingewässern, Mooren, Seggenwiesen und Röhrichten sowie Forsten.
Der aus dem Niederländischen stammende Flurname Fenn (von Veen für Morast) bezeichnet einen morastig-sumpfigen Bereich oder ein Moor. Dies weist auf die Friderizianische Kolonisation hin, auf Maßnahmen zum Landausbau durch Friedrich den Großen (1712-1786), volkstümlich »der Alte Fritz« genannt, zur Urbarmachung und Ansiedlung von Menschen in Preußen, unter anderem auch in Moorgebieten. Oft stammten sie aus dem niederländischen und flandrischen Raum, da man sich dort mit der Erschließung von Feuchtgebieten auskannte.
Mit der Moorkolonisation war schon unter dem Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm aus dem Haus Hohenzollern (1620-1688) begonnen worden, da die Mark Brandenburg zu den am schwersten durch die Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges betroffenen Gebiete gehörte und fast die Hälfte seiner Bevölkerung verloren hatte. So entstanden die hier in Brandenburg typischen Kolonistenhäuser in der Formation eines Straßendorfes.
Durch sogenannte Losbriefe, durch die willige Kolonisten aus der Leibeigenschaft entlassen wurden, wurde die Moorkolonisation gefördert. Doch die im Moor angesiedelten Bauern – meist einfache Knechte und Mägde, hatten es schwer. Neben Rodungen bedeutete die Urbarmachung des Landes vor allem die Trockenlegung von Sümpfen sowie weitere wasserbauliche Maßnahmen und dann die Bewirtschaftung des Landes. In allen Moorgebieten galt: »Den Eersten sien Dod, den Tweeten sien Not, den Drütten sien Brod« (Des Ersten Tod, des Zweiten Not und des Dritten Brot).
Die Beschreibung eines Landvermessers von 1757 der Umgebung des Potsdamer Stadtteils Schlaatz (übersetzt vom Sumpf umgeben), offenbart: »Man arbeitet in einer Wildnis, wo man nichts als Wasser, Strom, Busch und Schilf um sich sieht und wo man an vielen Orten den Grund mit Stöcken suchen muss, um nicht zu versinken.«
An die Zeiten der Moorkolonisation erinnert auch das Moosfenn – ein Hoch- und Kesselmoor – das sich in Bergholz-Rehbrücke und den Ravensbergen befindet, mit etwa 3 Hektar das kleinste Naturschutzgebiet Brandenburgs. Moos kann sich einerseits auf die in sumpfigen Gebieten besonders stark bemoosten Bäume beziehen, andererseits wird mit Moos in Südostdeutschland auch ein mooriges, sumpfiges Landschaftsgebiet bezeichnet.
Bei den Sümpelfichten des Seenburger Fenn handelt es sich einfach nur um Fichten, welche in diesem Sümpel (vom mittelniederdeutschen Wort sump für Sumpf) wuchsen, die heute noch am weitesten verbreitete Baumart in Deutschland. Nach einem Foto der Stadt Potsdam muss es einmal im Seenburger Fenn so ähnlich ausgesehen haben wie im schönen Briesetal mit seinem versunkenen Erlenbruchwald. Wir fanden das Seenburger Fenn – Sümpelfichten ziemlich trocken vor …




Seenburger Fenn – Sümpelfichten, Potsdam | © Iris Sofie Bayer

Seenburger Fenn – Sümpelfichten, Potsdam | © Iris Sofie Bayer



Seenburger Fenn – Sümpelfichten, Potsdam | © Iris Sofie Bayer

Seenburger Fenn – Sümpelfichten, Potsdam | © Iris Sofie Bayer




Wenn euch der Beitrag gefallen hat, würden wir uns über einen Kommentar von euch sehr freuen. Ihr könnt euch gern zu unserem monatlichen Newsletter anmelden.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!