Fotoausflug – Schloss Großkmehlen

Zielorteingabe in unser Navi: Dr.-Carl-Eduard-Zachariae-von-
Lingenthal-Straße 1, 01990 Großkmehlen. Als wir schon fast da waren, amüsierten wir uns köstlich darüber, wie lange das Navi jeweils brauchte, um diesen langen Straßennamen wiederzugeben. Im Nachgang stellte ich fest, dass Carl Eduard Zachariae (* 1812 in Heidelberg; † 1894 in Großkmehlen), ein deutscher Rechtshistoriker (Fachgebiet byzantinische Rechtsgeschichte) ab 1845 bis zu seinem Tod auf Schloss Großkmehlen gelebt hat.

Das imposante Renaissanceschloss Großkmehlen, dessen bauliches Vorbild Aschenputtels Schloss Moritzburg war, liegt im äußersten Süden Brandenburgs an der Landesgrenze zu Sachsen – wie auch der nahegelegene Kutschenberg, der höchste Gipfel Brandenburgs in den Kmehlener Bergen. Nur 35 Kilometer sind es bis Dresden, jedoch 135 Kilometer bis Berlin.

Im Hintergrund rechts von Schloss Großkmehlen ist das sogenannte Jägerhaus zu sehen, ein Nebengebäude, das ebenfalls repräsentativen Charakter hat. Es diente wahrscheinlich der Herrschaft des Schlosses als Winterwohnung, weil es leichter beheizbar war.

Nicht nur der Schlossgraben, auch der vier Hektar große Park mit Pavillon und kleinem See sind im Großen und Ganzen erhalten geblieben. 1540 kam es bezüglich des damaligen Ritterguts zu einer Erbteilung. Deshalb besteht das Schloss aus zwei getrennten Gebäuden (Ost- und Westbau), die im 19. Jahrhundert durch zwei kleine Durchbrüche verbunden wurden.

Bei einem Blick auf die dekorativen Renaissancegiebel ist uns sofort klar: Die wahren Schlossbesitzer sind die Tauben, was die Instandhaltung des Schlosses erschweren dürfte. Das Wasserschloss befindet sich im Besitz der brandenburgischen Schlössergesellschaft, die sich den Erhalt von Schlössern in Brandenburg zur Aufgabe gemacht hat.

Schloss Großkmehlen war ursprünglich eine Grenzschutzanlage, welche die Interessen der Markgrafschaft Meißen schützen sollte, die 1423 im Kurfürstentum Sachsen aufging. Die anderen Interessen lagen auf der Seite der Ober- und Niederlausitz, sodass wenige Kilometer entfernt ebenfalls eine Grenzschutzanlage entstand, aus der sich Schloss Lindenau entwickelte.

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