Fotoausflug – Lilienstein (Sächsische Schweiz)

Der Lilienstein im Elbsandsteingebirge ist ein sehr markanter Tafelberg, ein Berg also, dessen Gipfel ein flaches Plateau ist. Sein blumiger Name hat jedoch nichts mit Lilien zu tun, sondern wurde vermutlich von St. Ilgen abgeleitet. Frühere Namen waren Ylgenstein bzw. Illgenstein und gehen auf Ägidius (im deutschen Sprachraum Ilgen) zurück, einen der populärsten Heiligen im Mittelalter. Eine Legende besagt, dass drei weiße Lilien auf dürrem Boden erblühten, sozusagen als Antwort des Ägidius auf drei Fragen, die ein Klosterbruder in den Sand schrieb, welcher an der Jungfräulichkeit Marias zweifelte.

Wir wollten den Sonnenaufgang auf dem Lilienstein erleben und begannen unseren Aufstieg daher im Dunkeln mit Stirnlampen. Es hat schon etwas Erhabenes, den Sonnenaufgang von einem Berg aus mitzuerleben. Hier einige unserer Impressionen vom Lilienstein …

Der 16 Meter hohe Obelisk mit der Jahreszahl 1089 steht auf der höchsten Stelle des Tafelbergs Lilienstein (415 m) im Nationalpark Sächsische Schweiz. Dort aufgestellt wurde er 1889 vom Gebirgsverein der Sächsischen Schweiz zu Ehren des 800-jährigen Bestehens des Hochadelsgeschlechts der Wettiner (Haus Wettin).

August der Starke (1670-1733) aus der albertinischen Linie des Hauses Wettin wagte im Rahmen einer Jagd am Fuße des Liliensteins als erster sächsischer Landesherr am 26. Juli 1708 den Aufstieg auf den Lilienstein. Der heutige Stufenweg an der Südseite soll extra für ihn angelegt worden sein. Neben Mitgliedern seines Hofstaates soll auch seine berühmte Mätresse, Anna Constantia Reichsgräfin von Cosel, dabei gewesen sein. An den Aufstieg erinnert der etwa vier Meter hohe Obelisk am Osthorn des Liliensteins, der 2008 ersetzt werden musste. Eine Übersetzung der Inschrift lautet:

Friedrich August, König und Kurfürst von Sachsen, hat mir Glück und ebenso mit Mut diesen wilden Felsen als Erster bezwungen und den Zugang bequemer einrichten lassen. Im Jahre 1708.

Der Sage nach ist einst eine arme Frau mit ihrem Kinde auf den Lilienstein in die Beeren gegangen, da bemerkte sie plötzlich am Berg eine offene Tür und sieht in dem Gewölbe eine Menge Goldhaufen liegen. Da setzte sie das Kind auf einem goldenen Tisch ab und raffte emsig so viel von den Goldhaufen zusammen, als sie in ihrer Schürze fortbringen konnte. Ihr Kind zurücklassend, eilte sie damit hinaus, um es in den draußen stehenden Korb zu füllen. Als sie aber umkehrte, fand sie die Tür nicht mehr und musste also ihr Kind als verloren ansehen. Nach Verlauf eines Jahres ging sie aber an demselben Tage und zu derselben Stunde wieder an den nämlichen Ort, fand auch die Tür wieder und erhielt ihr Kind unversehrt zurück. Es spielte auf dem goldenen Tisch mit goldenen Äpfeln und Birnen, als wäre seitdem nur ein Augenblick verflossen.

Weiter geht’s in der Sächsischen Schweiz mit einer Kahnfahrt im wildromantischen Kirnitzschtal

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