Fotoausflug – Kahnfahrt an der Oberen Schleuse im wildromantischen Kirnitzschtal (Sächsische Schweiz)

Seit am sonntäglichen 25. Mai 1879 in der Felsenklamm im Hinterhermsdorfer Grenzwinkel der erste Kahn zu Wasser gelassen wurde, haben etwa fünf Millionen Fahrgäste historische Kahnfahrt auf der auf 700 Meter angestauten Kirnitzsch gemacht, die etwa 20 Minuten dauert.

Auch wir kamen in den Genuss dieses ganz besonderen Naturerlebnisses auf dem von Sandsteinfelsen gesäumten Stausee, nachdem wir vom Parkplatz Buchenparkhalle aus etwa 45 Minuten zur Bootsstation an der Oberen Schleuse gewandert waren, die nur zu Fuß erreichbar ist.

Bereits 1888 wurde die noch heute als Imbiss genutzte Rindenhütte eingeweiht, die den Bootsführern und Gästen als Schutzhütte diente. 2008 ließ die Arbeitsgruppe Freunde der Oberen Schleuse die Rindenhütte und das Kassiererhäuschen wieder mit Baumrinde verkleiden, um das rustikale Aussehen auch für die Zukunft zu erhalten.

Schon im Jahr 1580 war eine hölzerne Stauanlage gebaut worden. Die 700 Meter Staulänge der Kirnitzsch wurde noch bis 1964 zum Flößen von Holz genutzt – als einzige Möglichkeit zum Abtransport des reichhaltigen Holzaufkommens aus dem engen Tal. Über die Wintermonate ist das Wasser allerdings nicht angestaut, sodass die Kirnitzsch in ihrem ursprünglichen Bett fließt. Deshalb beginnt der Bootsbetrieb jedes Jahr etwa Anfang April und endet am 31. Oktober. Die Fahrrinne und der tangierende Wanderweg – der sogenannte Flößersteig – werden von umgestürzten Bäumen freigehalten.

Wir bestiegen den Kahn »Hinterhermsdorf«, einen der vier Kähne, welche zurzeit die Kirnitzsch befahren, die auf einer Strecke von etwa zehn Kilometern seit 1451 die Grenze zwischen Tschechien und Deutschland bildet. Der Grenzfluss entspringt in der tschechischen Stadt Krásná Lípa (Schönlinde), bahnt sich ihren Weg in engen Schluchten durch die Sandsteinfelsen der Böhmischen Schweiz und mündet nach 38 Kilometern in Bad Schandau in die Elbe. In Bad Schandau durchfließt die Kirnitzsch auch den Kurpark. Von dort aus kann man mit der Kirnitzschtalbahn etwa acht Kilometer weit durch das Kirznitzschtal fahren.

Der erste Kahn war damals auf den Namen Saxonia getauft worden – zu Ehren des Vaterländischen Gebirgsvereins Saxionia, welcher unter dem Vorsitz von Oberlehrer Hugo Friedemann aus Dresden und tatkräftiger Mithilfe des Oberförsters Schlegel aus Hinterhermsdorf 1879 die Bootsfahrt an der Oberen Schleuse eröffnete, die sich schnell zu einem Touristenmagnet entwickelte.

1892 gab es bereits 10.000 Fahrgäste; ein Besucherrekord wurde im Jahr 1967 mit 100.000 Fahrgästen erreicht. Die Hälfte des Reingewinns aus den Bootsfahrten flossen bis in die Jahre des Zweiten Weltkriegs in die Unterstützungskasse für die Waldarbeiter des Hinterhermsdorfer Reviers und bedürftige Hinterbliebene. Die andere Hälfte wurde als Hilfsfonds für Arme der Sächsischen Schweiz verwendet.

Die nachfolgenden Fotos können – wegen der schwierigen Lichtverhältnisse in der dunklen, schmalen Felsenklamm der angestauten Kirnitzsch – nur unzureichend wiedergegeben, wie schön die Farben waren, und schon gar nicht die angenehme Stille und Abgeschiedenheit, von der wir ergriffen wurden, als der Kahn leise durchs Wasser glitt.

Viel zu schnell erreichten wir am anderen Ende das Schleusenwehr der Felsenklamm. Doch die interessanten Eindrücke in der wildromantischen Schlucht – ihren einzigartigen Felsformationen, die leuchtenden Farben der Natur, die sich im Wasser spiegelten, die fröhliche Stimmung auf unserem Kahn – all das werden wir als eine schöne Erinnerung weiterhin in uns tragen.

Die Augen der tagaktiven Kreuzotter sind sehr auffällig. Die kupferfarbene bis dunkelrote Iris hat eine senkrechte Pupille, was die Kreuzotter als Giftschlange ausweist. Die Kreuzotter ist die einzige Giftschlange Ostdeutschlands, für den Menschen jedoch nicht gefährlich. Sie ist eine der vier Schlangenarten (Ringelnatter, Glattnatter und Würfelnatter), die in Sachsen vorkommen. Man erkennt sie an ihrem charakteristischen Zickzackband, das von braun, rotbraun, grau bis ganz schwarz variieren kann. Bei schwarzen Exemplaren ist das Zickzackband allerdings kaum zu erkennen, weshalb sie im Volksmund auch Höllenotter genannt wird.

Weiter geht’s in der Sächsischen Schweiz mit den Schrammsteinen

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