Fotoausflug – Basteibrücke (Sächsische Schweiz)
Die Basteibrücke gilt mit jährlich etwa 1,5 Millionen Besuchern aus aller Welt als die meistbesuchte Sehenswürdigkeit der Sächsischen Schweiz. 1592 wurde der Fels erstmals von einem Kartografen als Pastey erwähnt. 1801 schrieb einer der ersten Wanderführer, der Gäste zur Bastei führte:
»Welche hohe Empfindungen gießt das in die Seele! Lange steht man, […] schwer reißt man sich von dieser Stelle fort.«
Den Namen Sächsische Schweiz erhielt die Region des Elbsandsteingebirges im 18. Jahrhundert von zwei Schweizern, die sich von der wilden Felslandschaft an ihre Heimat erinnert sahen. Künstler der Romantik, z. B. die Maler Caspar David Friedrich oder Ludwig Richter, aber auch der Komponist Carl Maria von Weber, fanden in den Felsformationen viele Motive für ihre Kunst.
Die Bastei liegt 305 Meter ü. NHN und 194 Meter hoch über der Elbe und ist durch Sandschichten entstanden. Während der Kreidezeit lag das heutige Elbsandsteingebirge unter einem Binnenmeer, dessen Sandschichten immer mehr gefestigt wurden. Als eines Tages der Meeresboden angehoben wurde, floss das Meerwasser ab und die dicke Sandsteinschicht blieb zurück. Mit der Zeit formte das Wasser der Elbe die Täler und Schluchten des Elbsandsteingebirges.
Nachdem umfangreiche Maßnahmen zur Felssicherung notwendig geworden waren, wurde die neue Aussichtsplattform der Bastei am 3. Februar 2023 eröffnet. Sie besteht aus klassischem Spannbeton, ist 21 Meter lang, bis zu 3,30 Meter breit und bietet 140 Personen Platz. Die Baukosten betrugen etwa 3 Millionen Euro.
Die Basteibrücke ist 76,5 Meter lang und 3 Meter breit und liegt über einer etwa 40 Meter tiefen Schlucht namens Mardertelle. Sie wurde 1826 von Gottlob Friedrich Thormeyer als hölzerne Brücke errichtet. 1851 folgte der Bau der heutigen steinernen Brücke aus Sandstein, der vom königlich-sächsischen Landbaumeister Frommerz Lobegott Marx geplant und umgesetzt wurde.
Rechts: Treppen in den Basteifelsen, die zur Felsenburg Neurathen führen | © Iris Sofie Bayer
Die mittelalterliche Felsenburg, erstmals 1289 urkundlich erwähnt, befand sich im Besitz verschiedener böhmischer Adelsgeschlechter, bis sie zunächst 1426 und nach mehrfachen Kämpfen endgültig 1469 in den Besitz der sächsischen Kurfürsten überging. Sie bestand weitgehend aus Holz, deshalb ist nicht mehr viel von ihr erhalten geblieben.
(aufgrund von Felsschwankungen seit September 2023 geschlossen)
Einst lebte Ritter Kunz auf der Felsenburg Neurathen. Er trank gern viel Wein. Sein Weinkeller war groß, doch sein Durst noch größer. Irgendwann war der ganze Weinkeller ausgetrunken, weil seine Knappen nicht so schnell für Nachschub sorgen konnten. Der Legende nach stürzte der verzweifelte Ritter in die Felsenschlucht Mardertelle.
Seitdem geht sein Geist in der Gegend um. Oft trifft man ihn in der Nähe des Panorama-Biergartens des Felsenhotels Bastei, wo er die Alkoholreste der Gäste trinkt. Wer dem Geist etwas Gutes tun möchte, soll einen Rest im Glas lassen und den Wirt bitten, es für Ritter Kunz über Nacht stehen zu lassen.
Als Bastei (Bastion, Bollwerk) bezeichnet man eine militärische Festung zur Verteidigung. Die Bastei der Sächsischen Schweiz diente ursprünglich zu Verteidigungszwecken der Felsenburg Neurathen, insbesondere während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648). Das Neurathener Felsentor am linken Ende der Basteibrücke und der Felsen Steinschleuder in der Mitte der Basteibrücke gehörten beide zur Burganlage.
Auf dem nächsten Foto, das von der Basteibrücke aus gemacht wurde, sieht man links oben die Aussichtsplattform des Ferdinandsteins. Bei den vier markanten Gipfeln hinten rechts handelt es sich um die Felsformation Kleine Gans.
(Blick vom Ferdinandstein hinüber zur Kleinen Gans)
(Rechts oben auf der Hochfläche ist das Berghotel Bastei zu sehen.)
Links: Eurasisches Eichhörnchen (Sciurus vulgaris), die schwarze statt rotbraune Fellfarbe ist eine Genvariante
Rechts: juveniles Rotkehlchen (Erithacus rubecula), orangerotes Brustkleid noch unvollständig gefärbt
Weiter geht’s in der Sächsischen Schweiz mit dem Gohrisch …
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